Tolle Böden in Berlin

Bikini-Einkaufszentrum: Auf rund 3.800 m² Fläche sind die Betonwerksteinplatten auf einer Lindner-Hohl bodenkonstruktion mit Mapei-Produkten sicher verlegt. Fotos: B. Holländer

Mapei-GF Dr. Uwe Gruber

Im Unionsstadion Alte Försterei, v. l. GF Heinrich Meier, Marcus Winkler (Leiter Anwendungstechnik), Marketingleiter Christian Trüschler, GF Dr. Uwe Gruber und Günther Hermann (Techn. Marketing Manager)

Bodenbelag aus dem Serpentinit VERDE GUATEMALA in der Langen Bar im Berliner Hotel Waldorf Astoria Fotos: Firma

Im Eingangsbereich kamen ARISTON und CREMA MARFIL sowie VERDE GUATEMALA zum Einsatz, l. Marcus Winkler.

Einblicke in die Entwicklung der Firma Mapei erhielt Naturstein Ende 2015 bei einer Veranstaltung in Berlin. Mit Produkten des Unternehmens sind dort u.a. Natur- und Betonwerksteinböden an interessanten Locations ausgeführt.

Mapei wächst weiter. Das berichtete Geschäftsführer Dr. Uwe Gruber beim Pressetreff 2015 am 5. und 6. November in Berlin. Gegenüber dem Vorjahr hat der Konzern v.a. in Westeuropa zugelegt (30 %), aber auch im Heimatland Italien (27 %), in Amerika (26 %) und in Osteuropa (11 %). Auf der Expo 2015 in Mailand war das Unternehmen in 40 Pavilons mit Produkt- und Systementwicklungen präsent. Auch für die Zukunft könne man gute Rahmenbedingungen erwarten. Deutschland stagniere auf hohem Niveau. Für den Fliesenverbrauch sagte Dr. Gruber 2 bis 3 % Wachstum voraus. Entsprechend seien für 2016 128.000 m² Fliesenverbrauch zu erwarten. Mapei Deutschland sei im Konzern eine wichtige Säule. Das Werk in Weferlingen gehöre zu dessen größten Produktionsstätten. Weitere Investitionen zur Vergrößerung des Produktionsvolumens stünden an. Der Umsatz sei in den letzten zehn Jahren um durchschnittlich 10 % pro Jahr gestiegen. Strategisch positioniere sich die 220 Mitarbeiter starke Mapei-Tochter als Vollsortimenter mit Fokus auf das Kernsortiment für den Handel und die Verarbeiter. Die Ziele seien: schneller zu wachsen als der Markt, die eigene Wettbewerbsposition zu verbessern und in neue Produktbereiche einzutreten. Der Gesamtkonzern hat 2015 87 Mio. € Umsatz gemacht. Aktuell entfallen 50 % des Umsatzes auf Produkte für die Verlegung von Keramik und Naturstein sowie den Baustoffbereich.

Erweitertes Fugensortiment und Innovationspreis BDC
An Produkten stellte der Geschäftsführer besonders das Fugensortiment heraus. Mapei biete jetzt 31 Farben bei der Innovationsfuge Ultracolor Plus und 21 Farben bei dem Epoxidharzfugenmörtel Kerapoxy CQ (Colored Quartz), der bei vielen Eruptivgesteinen keine Randverfärbungen verursache (Probeverfugung vornehmen!). Stolz zeigte sich Dr. Gruber auf das von der Anwendungstechnik in Bottrop entwickelte BDC-System, für das Mapei 2015 den Innovationspreis Fliesen+Platten und den 2. Preis im Wettbewerb um das Produkt des Jahres 2014 gewonnen hat (s. "Balkone & Terrassen: Konstruktionen im Vergleich", Naturstein 1/2016, S. 38). Auch im Bereich "Spachtelmassen" habe die Firma einen "großen Innovationsschritt" gemacht.

Mapei-Wissenswerkstatt
Mapei Deutschland-Marketingleiter Christian Trüschler stellte u.a. die Mapei-Wissenswerkstatt mit Veranstaltungen an Standorten in ganz Deutschland vor. Im Februar 2016 fanden bereits die ersten Schulungen statt (weitere Informationen www.mapei-wissenswerkstatt.de).

Beläge im Waldorf Astoria
Dipl.-Ing. Marcus Winkler, Leiter der Mapei-Anwendungstechnik, erläuterte Mapei-Baumaßnahmen in Berlin, die die versammelten Redakteure dann im Rahmen einer Exkursion besichtigten. Natursteine wurden im Eingangsbereich und in einer Bar des Hotels Waldorf Astoria verlegt, dass im 118 m hohen "Zoo-Fenster" beim Bahnhof Zoolo gischer Garten residiert. Die vom Frankfurter Stararchitekt Christoph Mäckler geplante Kalksteinfassade des Hochhauses wurde dieses Jahr mit dem Deutschen Naturwerkstein-Preis prämiert. Neben Glas bildet Naturstein ein zentrales Element der Innengestaltung. Im Eingangsbereich kamen am Boden und auf den Treppen die Kalksteine ARISTON und CREMA MARFIL sowie der Serpentinit VERDE GUATEMALA zum Einsatz. 800 m2 ARISTON wurden mit Mapestone 1 Weiss verlegt, einem flexiblen, schnell erhärtenden und schnell trocknenden Mittelbettmörtel. Die Treppenstufen aus CREMA MARFIL verlegte man mit Topcem Pronto, einem gebrauchsfertig vorgemischten Werktrockenmörtel mit laut Mapei "schnellem Feuchtigkeitsabbau bei normaler Verarbeitungszeit und kontrolliertem Schwinden". Für die Verlegung des VERDE GUATEMALA griff man auf Mapestone Basic, einen kunststoffvergüteten Mittelbettmörtel mit kris talliner Wasserbindung zurück. Verfugt wurden die insgesamt 1.200 m2 großen Natursteinbeläge mit der Flexfuge Ultracolor Plus (Ausführung: Ridula Fliesen, Berlin).

Betonwerkstein im Bikini-Haus
Für das neue Einkaufszentrum im benachbarten, denkmalgeschützten und 2014 neu eröffneten Bikini-Haus Bikini-Einkaufszentrum (Besuch lohnt sich!) lieferte Mapei den Kleber für die Verlegung von 3.800 m2 Betonwerkstein (300 x 300 x 30 mm). Entstanden ist dort eine sog. Concept Mall, ein unkonventionelles Einkaufszentrum, in dem man auch essen, arbeiten sowie sich unterhalten und erholen kann (Idee: Arne Quinze, Umsetzung: Architekturbüro Hild und K, München – Besuch lohnt!). Dem minimalistischen, etwas raubeinigen Shop-Interieur entsprechend, besteht der Oberbelag aus Betonwerksteinplatten, darin als Zuschläge zerkleinerte farbige Glaspartikel und geschred derte grüne Gehwegplatten. Die einschichtigen Betonwerksteinplatten im Format 30 x 30 x 3 cm wurden auf einer calcium sulfat gebundenen, feuchtigkeitsempfindlichen Hohlbodenkonstruktion (Lindner AG) verlegt. Die Calciumsulfatplatten wurden mit der Haftgrundierung Primer G, einer emissionsarmen, einkomponentigen Dispersionsgrundierung auf Kunstharzbasis grundiert. Als Klebemörtel kam Mapestone 1 zum Einsatz. Verfugt wurde der Boden mit der farbigen Flexfuge Keracolor FL-S (Ausführung: Fliesenlegerbetrieb Peter Saurien Berlin).

Unionsstadion und Spy Museum
Mapei-Produkte kamen auch beim Neubau der Haupttribüne im Unionsstadion an der Alten Försterei und im neuen Spy Museum am Leipziger Platz (nahe Potsdamer Platz) zur Anwendung. Im Stadion wurden Design-, CV- und textile Beläge von Joka verlegt, im erst seit September offenen Spy Museum ebenfalls Design-Beläge und Linoleum. Das weltweit dritte Spy Museum ist in der "Hauptstadt der Spione" am rechten Platz und einen Besuch wert.

(15.3.2016)

Autorin: Bärbel Holländer