Titus Toscano mit 71 Jahren gestorben

(Foto: Jürgen Depierraz)

Am 3. September starb Titus Toscano, Bauingenieur und Seniorchef der Toscano AG im schweizerischen Andeer, im Alter von 71 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Titus Toscano wurde am 26. April 1948 in Altdorf im Kanton Uri geboren. Bereits als Kind von Baumaschinen fasziniert, absolvierte er von 1969 bis 1973 ein Bauingenieur-Studium an der ETH in Zürich. Über 40 Jahre war er Geschäftsführer der Toscano AG, die anfänglich im Straßen-, Brücken- und Flussausbau tätig war. Von 2000 bis 2016 stand Titus Toscano an der Spitze des Branchenverbandes Naturstein-Verband Schweiz (NVS), dem rund 70 Firmen aus den Bereichen Steinbrüche, Steinverarbeitung, Steinanwendung und Steinhandel angehören. Als NVS-Präsident war er maßgeblich an Ausbildungskonzepten für junge Berufsleute in der Steinbranche beteiligt. In vielen nationalen und internationalen Projekten konnte er sein großes Wissen einbringen. 

Mit Menschen Ziele erreichen
Titus Toscano handelte nach dem Motto "Mit Menschen Ziele erreichen" und so hatte er mit seiner menschlichen Art einen guten Draht zu seinen zahlreichen und langjährigen Mitarbeitern, vor allem zu den Bauarbeitern, deren schwere Arbeit er schon als Kind zu schätzen lernte. Seine Leidenschaft galt dem Bauen von Straßen und Tunnels. Seine Aufgaben als Geschäftsführer waren vielfältig und herausfordernd. Nach dem Ende der großen Bauprojekte in den Krisenjahren der 1990er Jahre, schloss er die Bauunternehmung und vermittelte seine Mitarbeiter in andere Firmen oder beschäftigte sie weiter in den Sparten Stahlbau, Generalunternehmung und Naturstein, die er über die Jahre parallel zum Baugeschäft aufgebaut hatte und zu eigenständigen Unternehmen wurden. Das Natursteinunternehmen in Andeer beschäftigt rund 20 Mitarbeiter und wird von seinem Sohn Claudio Toscano in dritter Generation geführt. Zeugen von Titus Toscanos Tätigkeit sind Bauwerke wie die architektonisch herausragende Überdachung der Postauto-Station am Bahnhof in Chur oder das mit ANDEER-GRANIT verkleidete Haas-Haus gegenüber dem Stephansdom in Wien. Trotz seiner Krankheit, die er ohne zu hadern annahm, war Titus Toscano bis zuletzt aktiv und fachlich kompetent präsent. Unter großer Anteilnahme wurde er am 11. September in Thusis beigesetzt. Titus Toscano hinterlässt seine Frau Carmen Toscano-Bürki, die gemeinsamen Kinder Petra, Claudio und Sabrina, sieben Enkelkinder und eine große Lücke in der Natursteinbranche. 

(Veröffentlicht am 18. Oktober 2019)

Autor/in: Christiane Weishaupt