Symposium und grenzüberschreitendes Fest

Zwölf Bildhauer haben bei einem Symposium in Šitboř Sandstein-Skukpturen gefertigt. Fotos: Karl Reitmeier

Die Skulptur „Ich werde dich eines Tages fragen“ von Dalibor Brabic wurde zur beste Arbeit des Symposiums gekürt.

Den Abschluss des zweiwöchigen Events markierte ein grenzüberschreitendes Fest, auf dem Symposiumsleiter Jaroslav Šindelář (2.v.l.) das Engagement der Bildhauerinnen und Bildhauer würdigte.

Zwölf Bildhauer beteiligten sich vom 20. Juli bis 3. August an einem Symposium in dem tschechischen Ort Šitboř, der in Westböhmen direkt an der Grenze zu Deutschland liegt. Gefertigt wurden Skulpturen aus Sandstein. Als Inspiration diente den Protagonisten das Werk "Ackermann und der Tod" von Johannes von Schüttwa, einem deutschsprachigen Dichter, Notar und Stadtschreiber aus dem 14. Jahrhundert. In der Geschichte geht es um einen Mann, der den Tod anklagt und mit diesem ein Streitgespräch führt, nachdem seine Frau gestorben ist.

Das Naturstein-Rohmaterial für das u.a. vom deutsch-tschechischen Kulturfonds gesponserte Symposium stammte aus dem Steinbruch Dubenec im ostböhmischen Hořice. Dort gibt es eine Bildhauer- und Steinmetzschule, die bereits vor 135 Jahren eröffnet wurde (siehe u.a. Naturstein 5/2004, ab S. 60), als noch das Kaiserreich Österreich-Ungarn in der Region herrschte. Zum Abschluss des Events fand am 4. August ein deutsch-tschechisches Fest statt, auf dem u.a. der Bürgermeister der Gemeinde Poběžovice, zu der Šitboř gehört, sowie sein Amtskollege und weitere Offizielle aus Seckach anwesend waren. Im Rahmen der Feier wurden auch grenzüberschreitende Projekte vorgestellt. Außerdem wählten die Besucher die schönste Skulptur des Bildhauersymposiums. Die Abstimmung gewann Dalibor Brabic aus Kozolupy mit einem mannshohen Sandstein-Sensenmann. Die Arbeit trägt den Titel "Ich werde dich eines Tages fragen". 

Die fertigen Skulpturen werden in einem Park bei der Sankt-Nikolaus-Kirche in Šitboř aufgestellt. Sie sollen auch in einer geplanten Ausstellung mit dem Titel "Weg zwischen Tod und Leben" gezeigt werden.

(Veröffentlicht am 24. September 2019)

Autor: Sebastian Hemmer