Stone "on wheels"

Siegerbeitrag des Wettbewerbs "Volks-Biker Build-Off" der Motorradzeitschrift "Custombike" (Fotos: Motor Rausch, www.facebook.com/motorrausch)

Steinmetz Christoph-Klaus Zernia mit seinem außergewöhnlichen Motorrad; sogar einen Helm hat er sich aus MENDIGER BASALT gefertigt.

Frontscheinwerfer mit Steingehäuse

Christoph-Klaus Zernia aus Plaidt in der Eifel ist Stein­metz, Bildhauer und Motor­rad-Freak. Für einen Wett­bewerb der Motorrad­zeit­schrift "Custombike" hat er ein Zweirad um­­ge­baut und dabei mehrere Teile aus MENDIGER BASALT gefer­tigt.

3 Teams beim Wettbewerb
Die Idee mit dem Motorrad aus Stein kam von Zernias Frau. Noch am selben Abend habe er die erste Skizze zu Papier gebracht und danach mit Gesteinsproben getestet, ob das, was er vorhatte, überhaupt mög­lich war. Nachdem die Tests positiv ausgefallen waren, bewarb sich der Steinmetz für den "Volks-Biker Build-Off"-Wettbewerb der Motorradzeitschrift "Custombike".

Im Frühjahr 2016 wurde er dann von der Jury aus allen Bewerbern zusammen mit zwei anderen Teams ausgewählt. Seitdem beschäftigte sich der 47-Jährige fast ausschließlich mit dem Umbau der "CX500 C" (Baujahr 1981), die er für das Projekt günstig erworben hatte. 5.000 € durfte er maximal aus­geben, das gaben die Wett­bewerbs­regeln vor. Außerdem musste das Bike am Ende auch fahrtüchtig sein.

Basalt-Rohblock mit 480 kg
480 kg wog der Rohblock, den der Bildhauer aus dem Steinbruch von Naturstein Engels ausgesucht hatte, um "so viele Teile aus Naturstein zu erstellen, wie möglich". In Handarbeit seien dann mit Presslufthammer, Flex und Schleifstab innerhalb von vier Monaten Tank, Sitzbank, Lampenmaske, Fußrasten, Griffe und sogar Ventildeckel entstanden, erzählt Zernia, der vor zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf als freischaffender Künstler aufgeben musste und heute als Haus­meister und Hausmann tätig ist. Damit der Rahmen des Motorrads dem Zusatz­gewicht durch den Basalt standhält, hat ihn der Steinmetz vor der Montage der "Ersatzteile" verstärkt. Ende Ok­tober 2016 war das Bike dann fertig.

Ausgezeichnete Arbeit
Damit trat der Tüftler auf der weltgrößten Messe für umgebaute Motor­räder vom 2. bis 4. Dezember in Bad Salz­uflen in der Wettbewerbskate­gorie "Build da Fukker" an. Zu Siegern wurden letztlich alle drei teilnehmenden Teams erklärt, wobei Zernias Motorrad als einziges auch auf die Bühne fuhr.

Youtube-­Videos zum Making-of finden Sie übrigens unter http://bit.ly/2g5PyYU und http://bit.ly/2gnOZYN.
Mit seinem Bike will sich der Steinmetz nun noch in der Kategorie "Schnellstes Motorrad mit aus Stein gebauten Teilen" für das Guinessbuch der Rekorde bewerben. Und unter dem Motto "Stone on wheels" plant er den Bau eines weiteren fahrbaren Kunstobjekts für die Kunstausstellung documenta 2018 oder 2019 in Kassel.

Kontakt:

Christoph-Klaus Zernia
Bahnstr. 70
56743 Mendig
Tel. 0176 97631973

(Erschienen am 02.01.2017)



Autorin: Susanne Storath