Steinmetze setzen sich für Friedhof ein und lehnen neue Waldfriedhöfe ab

Jonas und Jochen Hoffmann, Obermeister Jochen Bollerhey, Friedrich Gerloff und Geschäftsführerin Sybille Trawinski (v. l. n. r.; Foto: Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder)

Die Steinmetz- und Bildhauer-Innung Hessen-Nord setzt sich für die Bewahrung des Friedhofs als zentraler Ort der Trauer und des Gedenkens ein. "Entgegen dem Zeitgeist sollten Städte und Gemeinden die Flächen durch Genehmigung neuer Waldfriedhöfe nicht erweitern", sagte Obermeister Jochen Bollerhey (Schauenburg) in der Jahreshauptversammlung Mitte März in Homberg. Dem pflichtete auch Sybille Trawinski, Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Steinmetze bei, die zu Gast bei der Innung in Nordhessen war. "In Zeiten, in denen eher weniger Fläche für ein Grab benötigt wird, ist es sinnvoll zusätzliche Angebote auf der bestehenden Fläche zu schaffen." Der Bundesverband unterstütze daher Städte und Gemeinden, die an einer Verbesserung der Friedhöfe arbeiten, z. B. durch konkrete Angebote.
 
Grabpflege lösen
Die Sorge, wer das Grab pflege, wenn keiner vor Ort ist oder nur gelegentlich Zeit für die Grabpflege hat, bewegt viele Menschen. Hilfe bieten die Steinmetzbetriebe der Innung, die Vorsorgeverträge im Programm haben. Dafür, dass alles mit rechten Dingen zugeht, sorgt die Treuhandgesellschaft für Dauergrabpflege Hessen-Thüringen e. V., die das Geld treuhänderisch verwaltet und vor Ort prüft ob, die Leistungen erbracht wurden. Steinmetze, Bestatter und Gärtner bemühen sich seit Langem alternative Lösungen in der Grabgestaltung oder Grabpflege anzubieten, sagte Obermeister Bollerhey.

Viele Steinmetz- und Bildhauerbetriebe werben erfolgreich um geeigneten Berufsnachwuchs, sagte Sybille Trawinski in ihrem Referat. Dabei sei das Praktikum die beste Möglichkeit, einander kennenzulernen. Auch Studienabbrecher würden sich immer öfter für das Gestalten mit Stein begeistern. 

Ehrungen
Steinmetz- und Bildhauermeister Friedrich Gerloff aus Kassel erhielt die Silberne Ehrennadel des BIV. Der Verband und die Innung würdigten das jahrzehntelange Wirken Gerloffs, der als Vorstandsmitglied und Vorsitzender im Gesellenprüfungsausschuss ehrenamtlich tätig ist. Gerloff habe sich sehr um die Ausbildung junger Menschen im Steinmetzhandwerk verdient gemacht hat. Geehrt wurde auch der Steinmetzbetrieb Hoffmann in Gilserberg-Sebbeterode. Die Steinmetz- und Bildhauermeister Jonas und Jochen Hoffmann erhielten eine Ehrenurkunde für das 100-jährige Bestehen ihres Betriebs.

www.steinmetz-nordhessen.de
www.bivsteinmetz.de

(Veröffentlicht am 21. März 2019)