Steine für Notre Dame

Die Kirche vor dem Brand. Foto: Brian Gurteen

In Frankreich wird nach einem passenden Naturstein für das Pariser Wahrzeichen »Notre-Dame de Paris« gesucht. Das »Bureau de recherches géologiques et minières (BRGM)«, das französische Büro für Geologie- und Bergbauforschung, identifiziert in den nächsten Monaten gemeinsam mit dem für den Erhalt der Kathedrale des Erzbistums Paris zuständige »Établissement Public« Natursteine, die petrografisch, physikalisch und ästhetisch für einen möglichst originalgetreuen Wiederaufbau geeignet erscheinen. 

Die bei einem Brand im Frühjahr 2019 schwer beschädigte Kirche wurde zwischen 1163 und 1345 sowohl mit im Pariser Becken als auch mit in unterirdischen Steinbrüchen direkt in Paris selbst gewonnenen Kalksteinen, den sogenannten »Calcaire Lutétien«, errichtet. Für den Bau der Kathedrale verzeichnen petrografische Gutachten etwa 40 verschiedene Kalksteinvarianten; meist sehr helle, harte und widerstandsfähige – als »pierre blonde« bezeichnete – Steine. Für die Rekonstruktion der Kathedrale, bei der in geringerem Umfang auch erhaltene Originalsteine verwendet werden können, wird eine über das Maß einer herkömmlichen denkmalpflegerischen Maßnahme hinausgehende Menge an Werksteinen benötigt. 

Im Rahmen der Untersuchung, die bereits im Sommer 2020 ins Leben gerufen worden war, gibt es umfassende Untersuchungen in Steinbrüchen in und rund um Paris. Die Ergebnisse der Analysen sollen im Sommer dieses Jahres vorliegen. Sie bilden die Grundlage für eine detaillierte Ausschreibung. 

(18.02.2021/Quelle: dpa)

Autor/in: Willy Hafner