Sanierung eines 50 Jahre alten Reitstall-Anwesens mit nachhaltigen Materialien

Die mit der Neuplanung beauftragte Landschaftsarchitektin Annette Barnett stellte die Mensch-Pferd-Beziehung in den Vordergrund. Deshalb wurden zwischen Stall und Reitplatz erhöhte Terrassen für die Zuschauer errichtet (Foto: Backhaus & Barnett Landschaftsarchitekten).

Sanierungsprojekte stellen Planer vor große Herausforderungen: So müssen geltende Auflagen genauso beachtet werden wie die Anforderungen des Bauherren. Bei einem Reitstallanwesen im hessischen Dreieich kam erschwerend hinzu, dass sich das Areal in einem Landschaftsschutzgebiet befindet und seit fast 50 Jahren kaum verändert worden war. Die neue Besitzerin, Melisa Internationales Reitzentrum GmbH, verlangte den Einsatz von möglichst preiswerten Materialien. Gleichzeitig sollte ein ästhetisch anspruchsvoller Eindruck entstehen. Mit der Planung beauftragte die Gesellschaft das Landschaftsarchitekturbüro Backhaus & Barnett. Die ausführende Planerin wählte für die Gestaltung von Terrassen, Randeinfassungen und Stallausgängen Natursteinelemente der TRACO Deutsche Travertin Werke GmbH aus: Der eingesetzte, elegant wirkende LIMES Dolomit wird ohne chemische Zusätze verarbeitet und erfüllt dadurch nicht nur die hohen Umweltschutzanforderungen des Landschaftsschutzgebiets, sondern zeichnet sich außerdem durch gute chemische Beständigkeit, hohe Abriebfestigkeit und geringe Kratzempfindlichkeit aus.

Mensch und Pferd im Mittelpunkt
Bei der Neuplanung des 25.000 m2 umfassenden Geländes mussten zusätzlich einige Besonderheiten beachtet werden: "Die gesamte Anlage ist ein halbes Jahrhundert lang fast unverändert geblieben und hat durch die heruntergekommenen Gebäude viel an Attraktivität und Authentizität eingebüßt", so Annette Barnett, Garten- und Landschaftsarchitektin sowie ausführende Planerin des Reitzentrums. Vor allem in der Sportpferdebranche, die seit jeher für Exklusivität und Eleganz steht, wird von den Ausbildungsbetrieben jedoch ein zeitgemäßes und stets gepflegtes Auftreten gefordert. "Zwar waren auch brauchbare Elemente wie die 300 m3 fassende Regenwasser-Zisterne zur gleichmäßigen Bewässerung des Sandplatzes vorhanden, doch die Stallgebäude konnten den heutigen Anforderungen an Trainings- und Haltungsbedingungen nicht mehr standhalten. Deshalb sollten sie komplett abgerissen und neu gebaut werden."

Die Pferde sollten bei den Neuplanungen im Mittelpunkt des Interesses stehen. Dies bewog Barnett dazu, bei den Planungen einen besonderen Schwerpunkt auf die Mensch-Pferd-Beziehung zu legen. Dazu wurden die Pferdeboxen so ausgerichtet, dass ein Großteil der Pferde mit Blick auf die Reitplätze oder ins Grüne untergebracht werden kann. Zwischen den Boxen und den Reitplätzen plante Barnett jeweils zwei größere, erhöhte Sitzbereiche.

Nachhaltigkeit dank der TRACO Deutsche Travertin Werke GmbH
Außerdem wünschten die Bauherren die Verwendung natürlicher Materialien wie Holz und Naturstein sowie die Schaffung einer möglichst grünen Umgebung. Zudem durften auch die strengen Bauauflagen im Landschaftsschutzgebiet nicht außer Acht gelassen werden. Dies galt unter anderem für die Wahl der Terrassenplatten: Auch hier war die Verwendung von ausschließlich zertifizierten Baustoffen vorgeschrieben. Für die beiden Sitzplattformen wählte die Landschaftsarchitektin deshalb den Kalkstein LIMES Dolomit der TRACO Deutsche Travertin Werke GmbH. "Der Stein weist eine sehr gute Ökobilanz auf, denn die Rohstoffe werden in Deutschland abgebaut sowie verarbeitet und haben dadurch kurze Transportwege", erklärt Ulrich Klösser, Geschäftsführer der TRACO Deutsche Travertin Werke GmbH. "Daneben sind alle Natursteine zertifiziert und chemisch neutral, das heißt, die Steine werden beim Abbau und der Weiterverarbeitung nur mit Wasser geschnitten und nicht mit chemischen Zusätzen belastet." Sollte die Anlage in Zukunft erneut umgestaltet werden, lassen sich die eingesetzten Natursteine problemlos wiederverwenden oder schadstofffrei entsorgen. Gleichzeitig wird der LIMES Dolomit den hohen ästhetischen Ansprüchen an die Gestaltung gerecht und überzeugt zusätzlich durch den natürlichen sandig-erdigen Farbton und die guten physikalischen Eigenschaften. Dazu zählen unter anderem eine hohe Druck- und Abriebfestigkeit sowie eine ausgeprägte Frostbeständigkeit, was im Rhein-Main-Gebiet aufgrund der wetterbedingten häufigen Tauwechsel von besonderer Bedeutung ist. Auch Beständigkeit gegenüber Hufschlag sowie Rutschfestigkeit waren wichtige Faktoren – vor allem im Bereich der Stallausgänge, aber auch bei den Randbegrenzungen und den Stufen. Dafür erhielten die Steine eine gekordelte Oberfläche, die besonders rutschfest ist und gestalterische Akzente setzt, welche den Bauherren auf Anhieb gefiel. Auf diese Weise erfüllten die Steine nicht nur umweltschutztechnische Auflagen, sondern sorgen auch für ein besonderes Ambiente.

Im Mai 2017 wurden die Arbeiten an den Außenanlagen beendet, in denen nun 26 Pferde Platz finden.

(Veröffentlicht am 20. November 2018)