Sandstein aus Sachsen als Grundstein für das Berliner Schloss

Der Grundstein des Berliner Schlosses hat seinen endgültigen Platz erhalten. (Foto: Sabine Meißner)

Der Grundstein für das Berliner Schloss, das derzeit rekonstruiert wird, hat am 3. Juni seinen endgültigen Platz erhalten. Steinmetze der Schubert Steinmetz- und Steinbildhauer GmbH aus Dresden haben ihn in das Portal IV versetzt. Es handelt sich um REINHARDTSDORFER SANDSTEIN aus einem Bruch in der Nähe des gleichnamigen Ortes in Sachsen.

Gefeiert worden war die Grundsteinlegung bereits 2013, als mit den Bauarbeiten begonnen wurde. Zuvor hatte man bereits in Dokumenten zur Baustelle folgendes festgelegt: "Das zwischen dem Eckstein und der Innenwand des Portaldurchgangs gelegene neue Werkstück ist als der eigentliche Grundstein gedacht. Die Materialauswahl und Oberflächenbearbeitung sollte (… ) als Steinmetzstück (…) erfolgen." Auch wurde bestimmt, dass "auf der ca. 0,52 x 1,30 m großen Ansichtsfläche des Grundsteins" die Jahreszahlen 1443 (für die ursprüngliche Gründung des Schlosses) und 2013 (für den Wiederaufbau) eingraviert werden sollten.

Integriert hat man den neuen Stein in das Portal IV in Kombination mit einem Original-Stein, der nach der Sprengung des Stadtschlosses im Jahr 1950 erhalten geblieben war. Das Portal ist ein historisch bedeutendes Bauteil des Schlosses. Zu ihm gehörte einst ein Balkon, auf dem Karl Liebknecht 1918 die „freie sozialistische Republik Deutschland“ proklamierte. Um Liebknechts Rolle in der Novemberrevolution von 1918 zu würdigen, hatte die DDR-Regierung das Portal weitgehend vollständig als Eingang des 1962 bis 1964 errichteten Staatsratsgebäudes einarbeiten lassen. Zu sehen ist dieses aus Originalteilen bestehende Tor am südlichen Nachbargebäude des Schlosses auf der Spreeinsel, dem ehemaligen Staatsratsgebäude, in dem heute eine Managerschule ihren Sitz hat.

(8.6.2016)

Autor/in: Sabine Meißner