Rentner auf Raubzug

Ein Rentner aus Elsdorf in Nordrhein-Westfalen wurde im Juni 2013 zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt,die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Laut Medienberichten hatte er auf Friedhöfen im Raum Aachen insgesamt 36 Grableuchten und -figuren gestohlen. Im Juni dieses Jahres musste sich der 67-Jährige abermals vor Gericht verantworten, weil er wieder Grabschmuck geklaut hatte, diesmal in Mechernich. Dort war er gemeinsam mit seiner Ehefrau in einer Limousine (Mercedes S-Klasse) zum Friedhof gefahren und auf "Raubzug" gegangen. Die Polizei erwischte ihn, als er gerade dabei war, die Beute im Kofferraum seines Wagens zu verstauen. Diesmal verurteilten die Richter den "Grabräuber" wegen gewerbsmäßigem schweren Diebstahls zu sieben Monaten Gefängnis, seine Frau kam mit einer Bewährungsstrafe davon.

Gegen das Urteil legte der Rentner Berufung ein. Bei der anschließenden Verhandlung in Bonn fragten die Richter den Mann, der nach Angaben verschiedener Medien zusammen mit seiner Frau mehr als 2.300 € Rente bezieht und ein Haus sowie zwei teure Autos besitzt, was ihn veranlasst habe, Grabschmuck von Friedhöfen zu stehlen. Als Grund nannte der Angeklagte, der an einer schweren Herzerkrankung leidet, "panische Existenzangst". Er fürchte, sein Haus nicht mehr abbezahlen zu können und zu verarmen. Den geraubten Grabschmuck wollte er an einen Schrotthändler verkaufen. Die Haftstrafe wurde in eine Bewährungsstrafe umgewandelt.

(30.11.2016)