Patronatsfest erfreut sich großen Zuspruchs

Das traditionelle Findlingsspalten (Fotos: Filip Lachmann)

Offizieller Freispruch eines Lehrlings

Was kommt heraus, wenn man eine gute Portion sportlichen Ehrgeiz mit einem Schuss handwerklichen Geschick und eine Prise Kultur abschmeckt? Richtig, das traditionelle Patronatsfest der Landesinnung der Steinmetzen und Steinbildhauer Mecklenburg-Vorpommern. Im November 2022 war es wieder so weit. Die Landesinnung um Obermeister Ralf-Peter Hähle lud ihre Mitglieder aber ebenso Kollegen aus angrenzenden Innungen zum gemütlichen Beisammensein ins beschauliche Basedow ein. Die Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist weithin bekannt für ihr pittoreskes Schloss. So bildete eine Führung durch das einstige Herrenhaus zugleich den kulturellen Höhepunkt des jüngsten Patronatsfests. 

Scharriereisenwerfen und Findlingsspalten
Darüber hinaus bewiesen sich die gut 50 Gäste im freundschaftlich-kollegialen Wettstreit miteinander. So wurde beispielsweise der treffsicherste Scharriereisenwerfer gesucht. Für die potenziellen Fachkräfte von morgen gab es ferner einen Scharriereisenwettbewerb für Kinder. Nicht fehlen durfte zudem das beliebte Findlingsspalten. Dabei dürfen alle Gäste einen Tipp abgeben, nach wie vielen Schlägen der stattliche Gesteinsbrocken gespalten sein wird. "Ausgerechnet mein Enkel lag mit seinem Tipp von 100 Schlägen am Ende richtig", berichtete Hähnel amüsiert.
Gleichwohl gab er zu, dass das spaßige Spektakel länger dauerte, als es das Gros der gestandenen Steinmetzen prognostiziert hatte. Den Hammer schwang ganz traditionell einer der drei Lehrlinge, die im Rahmen der Veranstaltung offizielle Freigesprochen wurden.

Die überschaubare Anzahl der Auszubildenden verdeutlichte, dass der Fachkräftemangel auch im hohen Norden ein ernstes Thema ist. Alles in allem zog Obermeister Hähle ein sehr positives Veranstaltungsfazit. So hätten einige Innungsbetriebe das Patronatsfest als Anlass für einen Firmenausflug mit der Belegschaft genutzt. Noch mehr freute er sich darüber, dass einige Branchenvertreter des nördlichen Bundeslandes erstmals überhaupt der Einladung gefolgt seien. 

Landesinnungstreffen
Die stattliche Zahl von gut 50 Gästen resultierte nicht zuletzt aus dem Umstand, dass die turnusmäßige Landesinnungsversammlung in diesem Jahr mit dem Patronatsfest zusammengelegt wurde. In der ersten Jahreshälfte ließ die seinerzeit noch schwierige Corona-Situation den ursprünglichen Termin nicht zu. So entschied man sich letztlich, das Innungstreffen im Rahmen dieser Veranstaltung nachzuholen. Auch hier zeigte sich Hähle über die Anwesenheit von 17 Innungsbetrieben zufrieden. Trotz der allgemein angespannten Wirtschaftslage im Land bescheinigte der Obermeister der Branche in Mecklenburg-Vorpommern derzeit eine solide Wirtschaftsbasis.

[19.01.2023]

Autor/in: Filip Lachmann