Ohlsdorfer Friedhof wirbt für ein gutes Miteinander

Bunte Tafeln auf dem Ohlsdorfer Friedhof: Die neuen "Erlaubnisverordnungen" für ein gutes Miteinander aller Besucher.

Fotos: Carlos Kella 2021

Als Parkfriedhof dient der Ohlsdorfer Friedhof zwei Zwecken gleichermaßen: als Begräbnisstätte der Trauer und dem Gedenken und als Grünraum der Erholung und dem Naturerlebnis. Doch während der Corona-Pandemie stieg die Zahl neuer Gäste mangels anderer Ausflugsziele sprunghaft an. Sie nahmen sich die Freiheit, dort zu picknicken, Sport zu treiben oder mit dem Rad Grabfelder zu durchfahren – sehr zum Leidwesen von Trauernden und anderen ruhebedürftigen Menschen.

Die Ohlsdorfer Friedhofsleitung entschied sich gegen Verbote. Stattdessen erarbeitete sie gemeinsam mit der Johann Daniel Lawaetz-Stiftung und mit Unterstützung von Mitarbeitern und Nutzern eine „Erlaubnisverordnung“. Was ist wo möglich? Wer hat welche Bedürfnisse? Inzwischen verdeutlichen Tafeln die Verhaltensspielräume, die sich aus dem Bestattungsgesetz ableiten lassen, und werben für einen respektvollen und harmonischen Umgang. Das Orientierungssystem setzt auf verständliche Symbole und Farben. Diese sollen „zur inneren Orientierung“ dienen und finden sich auch auf verschiedenen Info-Tafeln an zentralen Plätzen wieder. Der kostenlose Flyer sensibilisiert zudem für unangemessene Verhaltensweisen und verweist auf alternative Angebote. So wird empfohlen, lautes Telefonieren auf dem Friedhof Ohlsdorf grundsätzlich zu vermeiden. Grillmöglichkeiten und Hundeauslaufflächen außerhalb des Geländes sind ausgewiesen.
 
Carsten Helberg, Geschäftsführer der Hamburger Friedhöfe: „Der Ohlsdorfer Friedhof hat seit über einem Jahr an Beliebtheit zugelegt. Seinen speziellen Reiz macht vor allem die Verbindung von Friedhof und Park aus. Damit dieser Reiz erhalten bleibt, haben wir die Erlaubnisverordnung geschaffen. Sie soll ein harmonisches Miteinander fördern.“

(15.06.2021/mw)