Neue Münsterbaumeisterin in Ulm

Dr.-Ing. Architektin Heidi Vormann (Foto: Gabi Schraudner, Bamberg)

Dr. Heidi Vormann wird neue Münsterbaumeisterin in Ulm. Die 55-jährige Architektin war am 24. November vom evangelischen Gesamtkirchengemeinderat Ulm gewählt worden. 22 Männer und Frauen hatten sich beworben. Vormann tritt voraussichtlich im April 2021 die Nachfolge von Münsterbaumeister Michael Hilbert an, der im Frühjahr 2020 einem Krebsleiden erlegen war. Wie ihr Vorgänger hat Vormann Erfahrung im Planen, Einrichten und Leiten von großen Baustellen. 

Das Ulmer Münster kennt die promovierte Architektin bereits aus Studienzeiten. „Ich habe riesigen Respekt vor dieser Aufgabe. Die Fußstapfen, in die ich trete, sind groß“, verrät sie in einem Gespräch mit der Südwest Presse. Heidi Vormann ist als Architektin der Evangelischen Kirche Bayern in Bamberg derzeit noch für den Unterhalt und die Sanierung von Kirchen verantwortlich. Vormann stammt aus Bamberg. Dort, in Coburg und in Braunschweig studierte sie Architektur mit Schwerpunkt Denkmalpflege. Danach gründete sie in ihrer Heimatstadt ein Architekturbüro, das sie weiterführte, als sie vor drei Jahren die Stelle als Dekanatsarchitektin annahm. Ihr letztes großes Projekt war die Sanierung der barocken Stephanskirche. 

Zu ihren Aufgaben am Ulmer Münster wird die Sanierung des nördlichen Chorturms gehören. Die Vorbereitungen dazu haben bereits begonnen. Die Selbstständigkeit lasse sich mit der Tätigkeit als Münsterbaumeisterin wohl nicht mehr vereinbaren, vermutet Heidi Vormann. Ihr Büro werde sie daher wohl „einfrieren“. Vormann ist verheiratet und hat drei Söhne, der jüngste ist zwölf Jahre alt, die beiden anderen sind erwachsen. 

Die Stelle des Ulmer Münsterbaumeisters war bundesweit ausgeschrieben. Von den 22 Bewerberinnen und Bewerben stellten sich fünf persönlich vor. Drei von ihnen schlug das Münstergremium dem Gesamtkirchengemeinderat zur Wahl vor. Im Münstergremium sind das Landesamt für Denkmalpflege, die Stadt Ulm, die Gesamtkirchengemeinde Ulm, die Münstergemeinde und das Münsterbauamt vertreten. 

(8.12.2020/wei)