Naturmaterialen voll im Trend

IMM-Stand der Firma Antolini, Design: Alessandro La Spada mit den Quarzit-Myloniten TAJ MAHAL und QUARZITE CIELO (Foto: SBK Europe)

Esstisch mit Auszugsfunktion aus dem italienischen Marmor CALCATTA GOLD von Draenert, www.draenert.de (Foto: Firma)

Möbel der Firma Janua mit Naturstein von Steinmetz Steininger aus München (Fotos: Firma)

Wie bereits in unserer April-Ausgabe berichtet, ließ sich nach den großen Messen im Januar und Februar in Frankfurt (Ambiente, Creativworld, Heimtextil), Hannover (Domotex), Köln (Internationale Möbelmesse (IMM) oder Mailand (Macef) feststellen, dass bei der Produktent­wicklung die Wiederentdeckung des Natürlichen, die Rück­besinnung auf überliefertes Handwerk und der Wunsch nach Individualität dominierende Rollen spielen. Wie Sie als Natursteinunternehmen davon profitieren können und was gerade "in" ist, hat Trend­scout Ingeborg Burggaller für Sie zusammengefasst. Zum Heft mit dem vollständigen Artikel geht es hier!

Weltweite Megatrends
Sicht- und spürbar war auf allen Messen der Einfluss der weltweiten Megatrends "Globalisierung", "Urbanisierung" und "Gesundheit", die für lang­fristige gesellschaftliche Entwick­lungen stehen. Das bestätigte Ursula Geis­mann vom Verband der Deutschen Möbel­in­dus­trie in der gemeinsam mit der Koelnmesse zur IMM veröffentlichten Broschüre "Megatrends". Insbesondere "Mobilität", "Neo-Ökologie" und "Individualisierung" verstärken derzeit ihren Einfluss auf unser Leben und stehen im Fokus der Produktentwicklungen, die auf den Frühjahrsmessen zu sehen waren. 

Naturstein trifft den Trend zu natürlichen Materialien
Die beiden letztgenannten starken Trends spielen dem Naturstein in die Hände. Der Megatrend Neo-Ökologie berück­sichtigt neben den klassischen "grünen" Themen auch die sozialen und ökologischen Folgen unseres Handelns. Echte, natürliche Materialien wie Stein, Holz, Metall, Kork, Leder, Wolle, Leinen und Seide erfahren kräftigen Aufwind. In diesen Bereich fällt auch das Thema Up­cycling: Produkte werden nicht weg­geworfen, sondern fließen in neue Pro­duktentwick­lungen ein. So arbeitet man z.B. alte Balken oder Europaletten zu Tischplatten oder Möbeln auf. 

Einsatz in Stadtgärten
Hierzulande arbeiten Kommunen daran, eine "Green City" zu werden. Dafür werden Brachflächen für "Urban Gardening" genutzt und Grün­flächen in Gemüsebeete umgewandelt. Auch hier ergeben sich für die Natur­steinbranche Einsatzmöglichkeiten für ihren Werkstoff, z.B. als Mauer, Brunnen, Sitzgelegenheit oder Bodenbelag. Beim Wohnen verschwimmen die Grenzen zwischen Indoor und Outdoor noch stärker als in den Vorjahren. Natürliche Materialien, allen voran Stein und Holz, sind gefragt und werden mit richtungsweisendem Design gepaart. 

Handwerk ist "in"
Im gesamten Bereich der Neo-Ökologie kommt dem Handwerk eine Sonderstellung zu, da es die Schönheit der natürlichen Materialien noch betont Auch unter diesem Aspekt hat Naturstein, der sich ja auf unterschiedlichste Weise bearbeiten lässt, viel zu bieten.

Jeder will "seins"
Jeder möchte sich durch seinen ganz persönlichen Stil aus der anonymen Masse hervorheben. Die Wohnung muss heute viel mehr bieten als die Erfüllung grundlegender Bedürfnisse wie Essen oder Schlafen. Die individuell gestalteten Räume sollen den oder die Bewohner beschützen, mit Energie versorgen, die Seele nähren und auch das Bedürfnis nach Selbstdarstellung und Luxus stillen. Oder vereinfacht gesagt: Die Wohnung soll fürs Well-Being, also fürs Wohlbefinden sorgen. Und jetzt kommt’s: Kein anderes Naturmaterial bietet für die Erfüllung dieser Ansprüche so viele Voraussetzungen wie der Naturstein, denn

  • jeder einzelne Naturstein ist ein Unikat,
  • Natursteine gibt es in schier unend­licher Farbvielfalt,
  • Naturstein altert in Würde,
  • Naturstein eignet sich als Wand- und Bodenbelag, als Tisch- und Arbeitsplatte,
  • Naturstein kann als "Furnier" Möbel individualisieren,
  • Naturstein verleiht in Form hinterleuchteter transluzenter Scheiben Räumen eine einmalige Atmosphäre
  • Naturstein kann in Form von Skulpturen künstlerische Aussagen treffen.

Mit Naturstein ist der Weg frei für kreative Gestalter, die es verstehen, der Individualität ihrer Kunden Ausdruck zu verleihen – dramatisch, luxuriös und sinnlich oder als Stilbruch und Highlight in einer sonst spartanisch möblierten Umgebung. 


Kurzinfo zur IMM:
Auf der IMM in Köln stellten u.a. die Firmen Antolini und die Möbelhersteller Draenert und Janua (mit Naturstein von Steinmetz Steininger) aus. Antolini-Business Development Manager Dieter Drossels Fazit: "Die meisten exklusiven Möbelhersteller haben wieder Naturstein im Programm, zumindest im hochwertigen Tischsegment. Wir sehen die Zukunft im Innenausbau in individuellen Lösungen für den anspruchsvollen Kunden, insbesondere mit Naturmaterialien. Die große Resonanz auf unseren Messestand bestätigt uns auf unserem Weg."
Und hier noch die Trends aus dem Messeschlussbericht: "Gemütlichkeit und Geborgenheit sind in den eigenen vier Wänden immer wichtiger. Dabei lässt sich eine große Kombinationsfreude feststellen. Möbel und Dekorationen, aber auch Accessoires und Heimtextilien, die den Menschen individuell gefallen, werden frei kombiniert. So entstehen einzigartige Wohnungen, genauso einzigartig wie ihre Bewohner. Holz, Glas, Stein und Metall: Natürliche Materialien sind besonders beliebt. Neben dem hohen Anteil an Holz, zum Beispiel bei Tischplatten, Stuhl- und Tischgestellen, kommt als Tischplatte vermehrt wertvoller Naturstein hinzu. Darunter der europäische Klassiker "Marmor", aber auch südamerikanische Exoten mit besonders individueller Maserung. Auch echte Baumrinde als Wandverzierung kommt."  

Was es auf der Mailänder Möbelmesse in Sachen Naturstein zu sehen gab, berichten wir übrigens in der Juni-Ausgabe! Sie erscheint am 1.6.2016.

(Erschienen am 25.04.2016)

 

 

Autor/in: Ingeborg Burggaller, Bärbel Holländer