Multiseilsägen von Pedrini

Multiwire Jupiter GS220-F72 von Pedrini (Foto: Dr. Dierer Gerlach)

Pedrini hat mit den Multiseil­sägen Jupiter GS220 für Granit und Marmor einen sehr guten Ruf. Das bestätigte auch der Auftritt des Unternehmens auf der Marmomacc 2016. Für Granit sind Maschinen mit 16, 24, 32, 40, 56, 64, 72 und 80 Seilen und für Marmor mit 32, 40 und 64 Seilen im Angebot. Die stabile Fachwerk-Rahmenkonstruktion verhindert Vibrationen. Die Folge davon sind hohe Produktivität, geringer Seilverschleiß und beste Schnittqualität. Die Vertikalführungen in den zwei Ständern bestehen aus je zwei Spindeltrieben mit austauschbaren Linearführungseinheiten und sind durch Faltenbälge geschützt.

Alle Seilführungs- und Seilspanneinheiten sowie die Seil­an­triebs­trommel befinden sich vor den Vertikalführungen und ermöglichen freien Zugang beim Seilwechsel. Nach hinten sind die Ständer der Vertikalführungen mit Diagonalstreben abgestützt. Die Seilantriebstrommel ist modular mit hochbelastbaren und verschleißfesten Bändern belegt. Der große Trommeldurchmesser von 2,30 m trägt zum vibrationsfreien Antrieb der Seile bei, deren Geschwindigkeit von 20 bis 35 m/s reicht. Die Bänder gestatten Plattendicken von 2, 3, 4, 5, 6, 7,  8,  9 und 10 cm. Die Seilspannung besteht aus zwei Gruppen. Das Spannsystem Master gibt mit einem Spannweg von 200 mm gleichzeitig hydraulisch alle Seile zum Aus- und Einbau frei. Das Rollensystem Einzelspannung hat einen Spannweg von 140 mm und spannt jedes Seil einzeln mit bis zu 2,5 kN (~250 kg).

Nah am Rohblock sind die Seilführungsrollen angeordnet. Sie tragen einen Kunststoffbelag mit gleicher Rillenanordnung wie die der Seilantriebstrommel. An vier Positionen, nahe dem Einlauf der Seile zur Seilantriebstrommel, werden diese durch Wasserdüsen gereinigt. Das Pedrini-Patent verringert den Seilverschleiß und den Verschleiß des Antriebs­trommelbelags und verhindert Leerlaufschlupf zwischen Trommel und Seilen. Sehr sinnvoll ist ein Plattenhalter. Bei der automatischen Variante fahren in Anhängigkeit von der Vorschubgeschwindigkeit (Absenkung) Lamellen in die Sägeschlitze. Bei Unregelmäßigkeiten stoppt die Maschine automatisch. Bei der manuellen Variante ist der Bediener für die Überwachung des Einfahrens der Lamellen verantwortlich. Die Lamellen verhindern das seitliche Abkippen gesägter Platten und schützen vor Seilrissen. Der Rohblockwagen wird der Maschine längs oder quer zugeführt. Die Bedienung erfolgt an einem Touchscreen. Für die Elektrotechnik ist ein abgeschlossener klimatisierter Raum vorgesehen. Pedrini gibt die technischen Daten seiner Granit-Seilsägen getrennt für die Seildurchmesser 7,3; 6,3 und 5,3 mm an, obwohl sich diese weitestgehend gleichen. Für den Seildurchmesser 5,3 mm sind nur die Maschinen mit 72 und 80 Seilen aufgeführt. Interessenten sollten nachfragen.

Eine Multiwire Jupiter GS220-F72 von Pedrini (siehe Bild) wird in naher Zukunft in Deutschland installiert und steht dann neben einer Gold 2000/6,3/V/70 von Breton. Naturstein wird bezüglich der Einsatzerfahrungen beider Maschinen "am Ball bleiben". Mal sehen, wer die Nase vorn hat.

(13.10.2016)

Autor/in: Dr. Dieter Gerlach