Zur Vervollständigung des Ensembles am Eingangsbereich des Münchner Nordfriedhofs hat die Stadt München eine zweite Sphinx in Auftrag gegeben. Umgesetzt wird sie von Wolfgang Gottschalk und Barbara Oppenrieder.
Bis in die 1950er Jahre zierten zwei Sphingen den Eingangsbereich des Münchner Nordfriedhofs. Berühmt wurden sie durch die 1912 erschienene Novelle »Tod in Venedig « von Thomas Mann. Wie und wohin die seltsamen Fabelwesen verschwanden, ist bis heute ein Rätsel.
Letztes Jahr feierte die Münchner Friedhofsverwaltung 200-jähriges Bestehen. Dazu machte ihr die Steinmetz- und Steinbildhauerinnung München-Oberbayern mit Unterstützung des Bundesverbands Deutscher Steinmetze (BIV) ein besonderes Geschenk: Sie ließ eine der beiden Figuren nach alten Fotografien rekonstruieren. Projektleiter war Steinmetzmeister Wolfgang Gottschalk. Die erste Sphinx entstand unter seiner Aufsicht in einer vor dem Friedhof eingerichteten Bauhütte. Interessiert verfolgten viele Passanten deren traditionelle Fertigung aus einem KELHEIMER KALKSTEIN-Block durch Meisterschüler der Münchner Fachschule für Steintechnik. Am 11. Juli 2019 nahm die Stadt im Rahmen eines öffentlichen Festakts dankbar des Geschenk der Innung in Empfang, siehe hier.
Sphinx-Bauhütte: Aus 1 wird 2
Für die Fertigung der Sphinx Nr. 2 stellte die Stadt München 43.000 € brutto bereit. Den Auftrag erhielten als Urheber der rekonstruierten Sphinx Wolfgang Gottschalk und Barbara Oppenrieder. Mitarbeiter in der von Donnerstag bis Samstag geöffneten Bauhütte ist außerdem Olaf Klein. Steinlieferant war die Firma Kelheimer Naturstein, die den Block für die Sphinx Nr. 1 gestiftet hatte. Die Maße werden spiegelbildlich vom Modell auf den KELHEIMER KALKSTEIN-Block übertragen; die Ausarbeitung erfolgt komplett per Hand. Arbeitsstunden über Arbeitsstunden ... Die Aufstellung der Sphinx Nr. 2 ist für den 16. Juli geplant.
(6.07.2020)
