Messe "Leben und Tod": Kultureller Wandel im Fokus

Impressionen von der Messe Leben und Tod in Bremen (Foto: Jan Rathke)

In Deutschland lebten im Jahr 2015 rund 4,5 Millionen Muslime, 1,5 Millionen Angehörige orthodoxer oder orientalischer  Kirchen, 250.000 Buddhisten und etwa 100.000 Juden. Eine Vielfalt, die sich zunehmend in unserer Gesellschaft bemerkbar macht, und das in allen Bereichen.  "Leben ist Vielfalt – Sterben auch!?“ lautet deshalb auch das Motto der diesjährigen Messe "Leben und Tod" am 29. und 30 April in der Messe Bremen, Halle 6). "Diese Themen sind hochaktuell – gerade in Zeiten der Flucht und Trauer sollten wir mit Menschen aus den anderen Kulturen, die zu uns kommen, in den Dialog treten – auch  wenn es um das Thema Sterben und Tod geht", sagt Meike Wengler, Projektleiterin bei der Messe Bremen.

Transkulturelle Kompetenz
Die Veränderung der Gesellschaft wirft viele Fragen auf – sei es für diejenigen, die schwerstkranke Menschen pflegen und auf ihrem letzten Weg begleiten oder jene, die mit Trauernden umgehen oder sich um die Bestattung kümmern. In den Vorträgen, die sich hauptsächlich an Fachpublikum wenden, geht es daher um transkulturelle Kompetenz und das Verständnis um die seelischen und religiösen Bedürfnisse, die die Betreuten haben. Es geht um Bestattungsvielfalt, um soziokulturelle Aspekte der Sterbebegleitung aber auch um das Arbeiten im multikulturellen Team.

Praktische Tipps und Workshop für Privatbesucher
Neben den Fachvorträgen sind auch Privatbesucher eingeladen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Hier gibt es praktische Tipps beispielsweise für die Patientenverfügung und Vorsorge oder Dienstleister, die bei der Beseitigung der persönlichen Daten eines Verstorbenen im Internet behilflich. Erfahrene Bestatter sind vor Ort und stellen sich auch durchaus unüblichen Fragen. Eine künstlerische Annäherung ist ebenfalls möglich. "Zum Totlachen!": Im Workshop des Karikaturisten Schwarwel begegnen die Teilnehmer dem Endgültigen mit Illustrationen, Karikaturen und Comics.

Lebensfest auf dem "Platz der Begegnung"
Auf dem "Platz der Begegnung" wird in diesem Jahr das Lebensfest gefeiert – verschiedene Kulturen und Religionen präsentieren sich an Ständen und erklären den Besuchern ihre Lebens- und Jenseitsvorstellungen: Was zum Beispiel erwartet die Aleviten am Ende des Lebens? Was die Muslime, die Hindus oder die Buddhisten? Neben dem interreligiösen Dialog auf dem Platz der Begegnung bietet das Konzert "Musik aus allen Himmelsrichtungen" im Forum (Eintritt kostenfrei ab 15 Uhr) eine musikalische Reise durch die Glaubensrichtungen.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion stellen sich die verschiedenen Religionsvertreter der Frage "Was ist Leben, was ist Tod?" – Meike Wengler sieht hier eine der Aufgaben der diesjährigen Veranstaltung: "Wir freuen uns, dass wir mit der "Leben und Tod" den interreligiösen Dialog fördern können."

Rund 100 Aussteller
Die begleitende Messe mit rund 100 Ausstellern bietet Produkte, Dienstleistungen und Ansprechpartner vieler wichtiger Verbände und Institutionen zu allen Bereichen von Leben, Tod und Trauer.

Die "Leben und Tod" findet vom 29. bis 30. April 2016 in der Halle 6 der Messe Bremen statt. Die Öffnungszeiten sind täglich von 10 bis 18 Uhr, das einfache Ticket gibt es ab 5 Euro, der Kongress beginnt bei 20 Euro.
Mehr Infos: www.leben-und-tod.de

Autorin: Susanne Storath