Menschen in Stein gemeißelt

Das Buch zur gleichnamigen Ausstellung "Menschen in Stein gemeisselt", die im Landesmuseum Zürich bis zum 16. Januar 2022 gezeigt wird.

Noch bis zum 16. Januar 2022 zeigt das Landesmuseum Zürich „Menschen in Stein gemeisselt“ mit teilweise lebensgroßen Steinskulpturen aus dem Neolithikum. Sie zeigen menschenartig gestaltete Stelen und Statuenmenhire – Frauen, Männer und Kinder – tätowierte Gesichter, frisierte Köpfe, Waffen, Schmuck oder Kleidungsstücke. Die Menschen-Stelen sind bis zu 6.000 Jahre alt, stammen aus Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz. Sie sind aus Sandstein, Marmor, Muschelkalk, Kalkstein, Schiefer oder Trachyt. Als Symbole für Macht und Status sind sie Zeichen der Lebenswelt von Menschen in der Jungsteinzeit. 

Wer die Ausstellung im Erweiterungsbau des Landesmuseums nicht besuchen kann, dem sei das gleichnamige Buch empfohlen, herausgegeben vom Schweizerischen Nationalmuseum. „Menschen in Stein gemeisselt“ zeigt alle 38 Skulpturen ganzseitig und mit Informationen zu Fundort, Datierung, Maße und Gestein. Auch die Darstellungsform wird beschrieben. Eingangs erklären die Kuratoren der Ausstellung, Jacqueline Perifanakis und Luca Tori, die Bedeutung der Darstellungen im zeitlichen Kontext. Die Direktorin des Schweizerischen Nationalmuseums, Denise Tonella, weist in ihrem Vorwort auf die Stelen als Machtsymbole einer zunehmend hierarchischen Gesellschaft hin, in der sich durch Sesshaftigkeit Reichtum in den Händen einiger weniger Menschen konzentrieren konnte. „Die Stelen repräsentieren nicht nur Menschen, auf ihnen sind auch Gegenstände abgebildet, welche die Innovationen einer ganzen Epoche aufzeigen, deren weitgehenden Folgen wir bis heute spüren.“ Ergänzt wird das Buch durch sechs Essays zum neuesten Forschungsstand, die Fragen nach der Herkunft und dem Zweck der in Stein gemeißelten Menschen beantworten.

Menschen in Stein gemeisselt. Schweizerisches Nationalmuseum (Hg.), 160 Seiten, 99 teils farbige Abbildungen, gebunden, 18 x 27 cm, Christoph Merian Verlag, 2021, 28 €, ISBN 978-3-85616-961-9

(16.11.2021/weis)