Landratsamt hilft heimischen Künstlern

Hans Doppel (l.) betrachtet stolz sein Werk, während Renate Ortloff, von der die Idee für diese Ausstellung stammt, die Sitzprobe macht. Mitarbeiter des Landratsamtes freuen sich über die neue Attraktion vor ihren Büros. (Fotos: Sabine Meißner)

Ein kleines Gedicht von Ulrike Goth rückt in den Blickpunkt des Publikums – vom Sitzstein aus betrachtet.

Als erster Künstler des unterfränkischen Landkreises Haßberge hat der Bildhauer Hans Doppel die Chance erhalten, im Garten der Behörde in Haßfurt einige Arbeiten auszustellen. Der vorhandene Garten wurde dafür mit wenig Aufwand entsprechend umgestaltet und somit ein neuer öffentlicher Raum als Ausstellungsgelände geschaffen. Dahinter steht die Idee, in der Region ansässigen Kunstschaffenden bei der Vermarktung ihrer Kunstwerke zu helfen.

Renate Ortloff ist seit einigen Monaten Kulturbeauftragte des Kreises. Sie hat die kleine Ausstellung ins Leben gerufen. "Unser Garten", erklärt sie, "bietet sich geradezu an, Kunstwerke aufzustellen und gleichzeitig den Kunstschaffenden die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeiten zu zeigen". Sie verfolgt das Ziel, den Kontakt zwischen Kunstschaffenden und Landkreis zu verbessern und den Künstlern zu helfen, sich als Unternehmer zu verstehen. Für die kleine Ausstellung im Garten der Behörde sollen nach Hans Doppel auch andere Künstler die Möglichkeit erhalten, Exponate zu präsentieren.
Ortloff betont, sie erhalte die volle Unterstützung des Leiters der Kreisentwicklung, der auch Ansprechpartner für Wirtschaftsförderung und Existenzgründung im Kreis Haßberge ist.

Hans Doppel freut sich, dass er als erster Künstler dieses Angebot nutzen kann und hat ein Kunstwerk aus Naturstein ausgewählt, das zum Ambiente und der umgebenden Natur passt. "Ich arbeite sozialkritisch", hatte er vorab bei einem Besuch in seiner Werkstatt erklärt. "Aber die Menschen wollen auch was Schönes sehen", meint er, weshalb er als Thema für die Ausstellung im Landratsamtsgarten "Beschaulichkeit" gewählt habe. Er wolle anfassbare und begehbare Kunst zeigen, die zu Beschaulichkeit und kurzem Innehalten anregen möge. "In unserem Leben ist alles von Aktion und Reaktion bestimmt", sagt er, nach der Aufstellung seiner Kunstwerke.

Doppel zeigt sich zufrieden mit dem Standort seines Kunstwerkes, dem "Sitzstein". Das Ensemble habe eine "beruhigende Homogenität“, konstatiert er mit Blick auf das Material. Naturstein und Metall der beiden Kunstwerke, ein Sitzstein mit Blick hinüber auf die andere Seite des Mains und davor der Stein mit einem kleinen Gedicht von Ulrike Goth, sowie das alte Amtsgebäude aus roten Steinen und der naturbelassene Garten - "das schafft Atmosphäre".

Die Ausstellung ist öffentlich zugänglich und kann jederzeit besichtigt werden. Für alle Besucher der Stabstelle Kreisentwicklung liegt sie quasi auf dem Weg.

(Erschienen am 11.01.2016)

Autor/in: Sabine Meißner