ILO-Konvention gegen Kinderarbeit universell ratifiziert

ILO Convention

Alle 187 Mitgliedsstaaten der Internationalen Arbeitsorganisation ILO, darunter auch Indien, haben die ILO-Konvention 182 zur Abschaffung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit ratifiziert. Damit ist zum ersten Mal in der Geschichte der ILO eines ihrer internationalen Übereinkommen universell anerkannt worden. „Das bedeutet, dass alle Kinder jetzt rechtlichen Schutz vor den schlimmsten Formen der Kinderarbeit haben“, wird ILO-Generaldirektor Guy Ryder in einer Presseerklärung zitiert. Die Generalsekretärin des Internationalen Gewerkschaftsbundes, Sharan Burrow, forderte, die Mitgliedsgruppen der ILO und die internationale Gemeinschaft müssten dafür sorgen, „dass dieses Übereinkommen vollständig umgesetzt wird, auch durch die gebührende Sorgfalt in globalen Lieferketten“.

Die ILO schätzt, dass sich 152 Mio. Kinder in Kinderarbeit befinden, 74 Mio. davon in gefährlicher Arbeit. 70 % der gesamten Kinderarbeit finde in der Landwirtschaft statt und stehe oftmals im Zusammenhang mit Armut und den Schwierigkeiten der Eltern, eine menschenwürdige Arbeit zu finden. Zwar sei die Kinderarbeit zwischen 2000 und 2016 um fast 40 % zurückgegangen, doch in den letzten Jahren hätten sich die Fortschritte verlangsamt. 

(19.08.2020/wei)