Hüttenfest und Dienstjubiläum

Beim Hüttenfest wurde ein Stein mit der Inschrift "Dona Nobis Pacem" versetzt. (Fotos: Dombauhütte)

Handwerker informierten über ihre Tätigkeiten.

In der evangelischen Wiesenkirche in Soest wurde in diesem Jahr nicht nur das Jubiläum "500 Jahre Reformation" begangen. Gefeiert wurde auch das 25-jährige Dienstjubiläum von Dombaumeister Jürgen Prigl, der sich aktuell im 40. Jahr seines Arbeitslebens befindet. Zu einem Hüttenfest am 6. Oktober kamen zahlreiche Gratulanten, darunter NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und die Präses der evangelischen Kirche in Westfalen. Eingebunden waren auch die Dombaumeister von Nordrhein-Westfalen, Köln, Aachen und Xanten. Gemeinsam mit Bauminister Michael Groschek und SPD-Fraktionschef Norbert Römer versetzten sie am Nordturm einen Stein mit der Inschrift "Dona Nobis Pacem". Unter dem Motto dieser Friedensbotschaft stand auch das Hüttenfest. Vizekanzler und Außenminister Sigmar Gabriel hatte Monate zuvor in der Werkstatt an diesem Stein und der Inschrift gemeißelt und dabei nach eigener Aussage viel gelernt.

Nachmittags konnten die rund 200 Besucher Werkplätze der Dombauhütte besichtigen und sich über Handwerkstechniken informieren. Schindelmacher, Glasmaler, Steinmetzen und Zimmerer gaben im Kirchenraum praktische Lehrbeispiele ihres Könnens.

In der Andacht zuvor hatte Jürgen Prigl auch den Glockenguss der Gloriosa thematisiert: Sie läutet seit 1933 in der Wiesenkirche und trägt die Inschrift "Unser Gott kommt und schweigt nicht". Wohl niemand von denen, die sich seinerzeit für die Inschrift entschieden haben, hätte sich damals die folgenden Ereignisse ausmalen können, so Prigl. Sechs Jahre später - nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs - habe man die Glocke ausbauen, einschmelzen und für die Rüstungsproduktion verwenden wollen. Sie war aber zu groß und passte nicht durch den Schlussstein des Gewölbes darunter, so dass sie schließlich nicht abtransportiert wurde ...

(9.11.2017)

Autor: Sebastian Hemmer