Gut besuchtes Steinmetz-Seminar

30 Teilnehmer kamen zum Steinmetz-Seminar des LIV Hessen. (Fotos: LIV Hessen)

Steinmetz- und Steinbildhauermeister Andreas Rosenkranz

Von Andreas Rosenkranz gestalteter QR-Code

Zum Thema Kostenkalkulation sprach Dipl.-Volkswirt Reiner Flassig.

Harald Zahn stellte Schadensfälle aus der Praxis vor.

Am 19. und 20. Februar veranstaltete der LIV Hessen in Bad Soden-Salmünster nach mehreren Jahren wieder ein Steinmetz-Seminar. Mehr als 30 Mitglieder und Nicht-Mitglieder informierten sich in Vorträgen über die Kostenkalkulation im Steinmetzhandwerk, QR-Codes auf Grabsteinen und Schadensfälle aus der Praxis eines Sachverständigen.

Grabmale und QR-Codes
Referent Andreas Rosenkranz, Steinmetz- und Steinbildhauermeister aus Köln, setzt sich schon seit Jahren mit dem Thema QR-Codes auf Grabmalen auseinander. Er zeigte auf, dass eine Verbindung zwischen realer Grabstätte und internetbasierten Inhalten nur über flexible 2D-Barcodes dauerhaft realisiert werden kann. Der Deutsche Städtetag habe eine Handlungsempfehlung zum Umgang mit QR-Codes herausgegeben, in der es heißt: "Ein QR-Code auf Grabmalen anstatt einer Grabinschrift ist möglich, da er als solche fungiert. Eine solche Art der Grabinschrift ermöglicht bei Nutzung der entsprechenden Scanntechnik umfangreichere Informationen zum Verstorbenen und seiner Lebensgeschichte."

Gewerbetreibende müssten auf dem Friedhof für die Nutzung eines QR-Codes einen Antrag stellen, für den die verknüpften Inhalte offenzulegen sind, erklärte Rosenkranz. Die gestalterische Einbindung eines QR-Codes könne von der Friedhofsverwaltung nicht verboten werden, da dieser als gestalterisches Element angesehen werden könne.

Inhalte des QR-Codes würden später nicht kontrolliert. Rosenkranz stellte verschiedene Möglichkeiten vor, den QR-Code auf der Grabstätte zu hinterlegen – z.B. als Ornament auf dem Sockelstein, sandgestrahlt anstelle einer Inschrift in den Stein eingearbeitet oder auf einer banalen Schriftplatte, als Erweiterung des "virtuellen Gedenkraums".

Kalkulation und Schadensfälle
Zum Thema Kostenkalkulation sprach Dipl.-Volkswirt Reiner Flassig (siehe Seminarbericht des LIV Baden-Württemberg). Er riet den Steinmetzbetrieben zu einer begründeten Selbstkostenkalkulation als Grundlage einer Existenzsicherung. Flassig empfahl außerdem, sich v.a. in Märkte mit hoher Kaufkraft zu bewegen, wie z.B. den sich entwickelnden Bausektor für Natursteinarbeiten.

"Die interessantesten Schadensfälle aus der Praxis eines Sachverständigen" stellte Harald Zahn, ö. b. u. v. Sachverständiger im Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerk, vor. Dabei kommentierte er handwerkliche und technische Aspekte der Gutachten anhand von Bildbeiträgen. Insbesondere die technischen Themen in entsprechender Bandbreite präsentiert, seien bei den Teilnehmer sehr gut angekommen, so Organisatorin Sonja Mücke von der Geschäftsstelle des LIV. Während des Beitrages hätten sich außerdem anregende Diskussionen entwickelt.

(Erschienen am 18.03.2016)

Autorin: Susanne Storath