Groß, größer, am größten

111.604 Menschen besuchten die Cersaie, 1.604 bzw. knapp 5 % mehr als 2016. 48 % der Fachbesucher kamen aus dem Ausland. Die Messe fand vom 25. bis 29. September in Bologna statt. Immer größer werden nicht nur die Besucher- und Ausstellerzahlen, sondern auch die Produktformate.

So manch ein Besucher der Keramik- und Sanitärhallen wird im ersten Moment gezweifelt haben, ob er wirklich auf der Cersaie oder versehentlich auf der Marmomac gelandet war. Wo auch immer der Blick hinfiel – er traf auf Marmor-Mega-Fliesen in Abmessungen bis zu 350 x 150 cm, die die Grenzen zwischen Originalgesteinen und Keramik verschwimmen ließen. Im Schatten dieser Marmor-Invasion zeigten auch die Holzreproduktionen in Dielen- oder Kassettenformaten mit Astlöchern und verkohlten Used-Optiken, was die Drucktechnik heute aus keramischen Fliesen zaubern kann. Alles wirkt so echt, dass man einfach darüber streichen muss, und selbst nach diesem Haptik- Test kann man oft nicht mit Sicherheit sagen, dass es sich um Keramik handelt. Auch kleinformatiges Mosaik folgt dem Trend zum Großformat: Teilweise zwei Wände füllende Bildkompositionen begeisterten das Fachpublikum.

Trendpotenzial haben neben Kleinformaten wie der Metro-Fliese außerdem Terrazzo-Optiken; letztere werden meines Erachtens im kommenden Jahr eine größere Rolle spielen. Im Sanitärbereich konnte man auf der Cersaie eine Rück kehr zu minimalistischeckigen Formen beobachten – sowohl bei der Sanitärkeramik als auch in der Gestaltung der häufig anthrazit- oder schwarzfarbigen Armaturen.

(23.10.2017)

Autor/in: Ingeborg Burggaller