Früherer SSW-Geschäftsführer Hans-Jürgen Walther verstorben

Hans-Jürgen Walther starb im Alter von 69 Jahren. Foto: Privat

Durch einen tragischen Arbeitsunfall verstarb Ende Juni im Alter von 69 Jahren der langjährige Geschäftsführer der Sächsischen Sandsteinwerke GmbH (SSW) in Pirna, Hans-Jürgen Walther.

Der diplomierte Bauingenieur leitete bereits in den 1980er Jahren den vormaligen Betriebsteil des VEB Elbenaturstein in Dresden, aus dem nach der Wende SSW hervorging.

Walther hatte sowohl maßgeblich Anteil an dieser erfolgreichen Privatisierung als auch am schnellen Markterfolg des Traditionsunternehmens. So waren die Sächsischen Sandsteinwerke alleiniger Lieferant für die 19.000 m³ POSTAER, REINHARDTSDORFER sowie COTTAER Sandstein aus firmeneigenen Brüchen, die ab den 1990er Jahren bis 2005 für die archäologische Rekonstruktion der Dresdner Frauenkirche benötigt wurden – ergänzend zu den wiederaufbereiteten 9.500 m³ Originalmaterial. Auch die 1.200 sandsteinernen Dübel, mit denen abschließend die 520 Deckplatten des Kuppelanlaufs arretiert wurden, waren von SSW-Steinmetzen entworfen und gefertigt worden – jeder einzelne als Unikat.

Bereits 1991 hatte Walther dem technischen Beraterstab angehört, der fortan die bautechnische Konzeption für den Wiederaufbau erarbeitete. Anschließend war er mit seiner Mannschaft intensiv in jede einzelne Bauetappe involviert gewesen. Hierbei flossen auch seine Erfahrungen ein, die Hans-Jürgen Walther einst als junger Ingenieur mit dem Aufriss für die Restaurierung des Nordost-Turms am Berliner Dom und später beim Wiederaufbau der Dresdner Semperoper gesammelt hatte.

Daneben arbeiteten die Sächsischen Sandsteinwerke in jenen Jahren mit ihren 235 Beschäftigten auf weiteren 30 Baustellen in nahezu allen Metropolen der Bundesrepublik.

Im Jahre 2001 veränderte sich Hans-Jürgen Walther noch einmal beruflich und betrieb fortan ein selbstständiges Sachverständigenbüro für Naturstein. Am 10. September wäre er 70 Jahre alt geworden. Er hinterlässt neben Ehefrau Margit zwei Töchter und drei Enkel. 

(veröffentlicht am 12. Juli 2019)
 

Autor/in: Harald Lachmann