Am 10. April 2019 veranstaltete der Landesinnungsverband des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks Nordrhein-Westfalen erstmals ein Bauseminar. Landesinnungsmeister Stefan Lutterbeck konnte in Dümeln 30 Teilnehmer und sechs Referenten begrüßen. Organisiert und moderiert wurde das Seminar von Dipl.-Ingenieur Harald Zahn, Obermeister der Steinmetzinnung Gelsenkirchen und Vest Recklinghausen.
Dipl.-Ingenieur Stefan Reichert von der Firma Gutjahr gab einen Überblick über die Anwendung von Naturstein im Außenbereich. Fußbodenheizung war Thema von Rainer Reichelt, Sachverständiger bei der Firma Schlüter-Systems. Der Baufachanwalt Christoph Stähler aus Münster referierte zu vier kürzlich erlassenen Urteilen und über die Tücken eines per Handschlag geschlossenen Vertrags an der Baustelle. Dieser könne innerhalb eines Jahres plus 14 Tagen zurückgerufen werden, sofern der Verbraucher vorher nicht auf die ihm zustehende Widerspruchsfrist hingewiesen wurde. Einen provokanten Vortrag über die Entwicklung des Steinmetzhandwerks der letzten Jahre hielt Herbert Fahrenkrog, Berater der Firma Magna-Naturstein. Im Vergleich zu früheren Jahrhunderten habe die Bedeutung des Steinmetzes auch deshalb abgenommen, weil er wesentliche Tätigkeiten an Maurer, Fliesenleger und zuletzt auch an Garten- und Landschaftsbauer abgegeben habe. Hans-Joachim Mehmcke, Vorsitzender des Arbeitskreises Bau beim Bundesverband Deutscher Steinmetze (BIV), stellte die neuen Merkblätter des BIV vor, die gemeinsam mit dem euroFEN erarbeitet werden konnten und bei der Fachzeitschrift Naturstein online abrufbar sind. Zum Abschluss referierte der Dipl.-Geologe Dennis La Bouchardiere über die Entstehung der Gesteine, die Gewinnung in den Steinbrüchen und die Verarbeitung von Naturstein sowie über Grundlagen der CE-Kennzeichnung. Das nächste Bauseminar ist für den 1. April 2020 geplant.
(veröffentlicht am 15. April 2019)
