Eröffnung des Humboldt Forums verschoben

Der Blick auf die Süd- und Ostfassade des entstehenden Humboldt Forums Fotos: Sabine Meißner

Das erste Exponat der zukünftigen Berlin-Ausstellung im Humboldt Forum zog bereits ein. v.l.n.r.: Dimitri Hegemann, Gründer des Techno-Clubs "Tresor", Paul Spies, Direktor des Stadtmuseums Berlin sowie Chef-Kurator des Landes Berlin im Humboldt Forum, Moritz van Dülmen, Geschäftsführer von Kulturprojekte Berlin, und Hans-Dieter Hegner, Bauvorstand Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss

Auf der Schlossbaustelle in Berlin kommt es zu Verzögerungen. Ein Teil der technischen Anlage kann noch nicht in Betrieb genommen werden. Deshalb beginnt die etappenweise Eröffnung des Humboldt Forums erst im nächsten Jahr.

Bauvorstand Hans-Dieter Hegner und Petra Wesseler, Präsidentin des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung (BBR), gaben auf einer Presseveranstaltung bekannt, dass es "nicht realistisch ist, das Gebäude wie geplant bis Ende 2019 nutzungsfertig herzustellen". Der Beginn der etappenweisen Eröffnung müsse in das Jahr 2020 verlegt werden. Der neue Terminplan sieht für Ende August 2020 die bauaufsichtliche Freigabe zur Nutzung als Voraussetzung für die Eröffnung im September 2020 vor. 

Ein Großteil der technischen Anlagen, insbesondere für die oberen Etagen, sei teilweise betriebsbereit. Andere müssten nach einer fachtechnischen Prüfung nochmals angepasst werden. So könne bspw. die zentrale Kälteanlage voraussichtlich erst Ende Juli 2019 zugeschaltet werden. Die Stiftung Humboldt Forum als Bauherrin und das BBR werden sicherstellen, dass Sicherheits- und Qualitätsanforderungen umfassend eingehalten werden, hieß es. 
Des Weiteren berichteten Hans-Dieter Hegner und Petra Wesseler, dass die oberen Etagen einschließlich des Technikgeschosses unter dem Dach baulich fertiggestellt sind. In einigen Räumen für die Ausstellung der Museen habe man mit dem Aufbau der Innengestaltung begonnen. Das Dachrestaurant befinde sich noch im Bau. Im großen Foyer sind die baulichen Maßnahmen weitestgehend abgeschlossen, während im Erd- und Untergeschoss noch Bauarbeiten notwendig sind, so die Verantwortlichen. In der Fußgängerpassage habe man mit den Arbeiten am Bodenaufbau begonnen, die Fassaden im Schlüterhof seien wegen Putz- und Restarbeiten noch teilweise eingerüstet.

Ungeachtet des vakanten Eröffnungstermins zog das erste Exponat in die Räume der zukünftigen Berlin-Ausstellung ein: eine alte Tür. Es handelt sich dabei um die Tresortür des legendären Technoclubs "Tresor", der 1991 im sog. Niemandsland der 40 Jahre lang geteilten Stadt Berlin eröffnet worden war. Es ist ein 5 t schweres, 2,5 m hohes, rostiges Ungetüm. Weil es eng mit der Geschichte der deutschen Bundeshauptstadt bis zurück zum Ende des 19. Jahrhunderts verbunden ist, bekommt es einen Ehrenplatz in der Ausstellung im 1. Obergeschoss des Humboldt Forums. Auf 4.000 m² soll hier ein Beziehungsgeflecht zwischen Berlin und der Welt abgebildet werden. 

(veröffentlicht am 21. Juni 2019)
 

Autor/in: Sabine Meißner