Engpässe bei Lieferungen aus Asien

In Indien mangelt es nicht an Exportware, aber an verfügbaren Containern. (Foto: Bärbel Holländer)

Die Corona-Pandemie beeinflusst den globalen Warenverkehr, insbesondere zwischen Asien und Europa. Mehrere Medien berichteten im Dezember und Januar von fehlenden Frachtkapazitäten, überfüllten Häfen, einem Mangel an Containern und steigenden Frachtkosten bei gleichzeitig steigender Nachfrage. Wegen der Pandemie seien deutlich weniger Menschen mit der Abfertigung von Frachtschiffen beschäftigt, wodurch es in den internationalen Häfen zu Verzögerungen bei der Löschung und Abfertigung der Schiffe sowie bei der Rückkehr leerer Container nach Asien komme. Frachtschiffe von Fernost nach Europa seien ausgebucht. Alles was schwimmen könne, sei auf See, wird ein Logistiker zitiert. Mit einer kurzfristigen Besserung des Engpasses sei nicht zu rechnen.

Historisch hohe Nachfrage asiatischer Güter
90 Prozent des Welthandels würden über See abgewickelt. Alternative Luft- und Landwege seien ebenfalls nahezu erschöpft und böten somit kaum Alternativen. Auch die Natursteinbranche ist von Lieferengpässen betroffen. So berichtete Marcus Mattes, Geschäftsführer der Firma Mattesgranit, der Naturstein-Redaktion Anfang Januar von Schwierigkeiten bei Importen aus Indien: "Wir haben seit vier Wochen einen Container in Indien stehen, der verschifft werden soll. Leider klappt das nicht." Die von ihm beauftragte Spedition nennt als Grund eine historisch hohe Nachfrage an asiatischen Gütern. Dadurch flössen Container viel schneller aus den asiatischen Produktionsländern ab als neue positioniert werden könnten. Der Mangel an leeren Containern sei noch nie so akut wie derzeit und die Nachfrage reiße nicht ab. Hinzu kämen Kapazitätsprobleme bei freiem Frachtraum. 

(Veröffentlicht am 20. Januar 2021)

Autor/in: Christiane Weishaupt