Ekhphrase in der Steinbildhauerei

Das etwa 70 kg schwere Werk "Gletscher" schuf Emil Kräß aus einem alten Grabstein (Foto: Christine Kulgart)

"G'schnitta ond g'haua" (geschnitten und gehauen) – so lautete, nach den Arbeitspraktiken der Künstler Sepp Luible (Holzschnitte) und Emil Kräß (Skulpturen), der Titel einer Austellung vom 1. Dezember 2017 bis 6.Januar 2018 im Künstlerhaus Ulm. Naturstein sprach mit Steinmetz Emil Kräß über seine Skulpturen. Zu einigen Austellungsstücken hat Emil Kräß, dienstältester Steinmetz in der Ulmer Münsterbauhütte, Gedichte geschrieben. So zum Beispiel zu dem etwa 70 kg schweren "Gletscher", der aus einem alten Grabstein geschaffen wurde. Das Gedicht und das ganze Interview finden Sie in Naturstein 05/2018.

Ekhphrase
Unter Ekphrase oder Ekphrasis (griechisch ἔκ-φρασις: "Beschreibung") versteht man die literarische Beschreibung eines Werks der bildenden Kunst.
Der Grad der Anschaulichkeit unterscheidet die Ekphrasis dabei vom sachlichen Bericht. Es handelt sich um eine literarische Visualisierungsstrategie: Die Ekphrase versucht, den "Zuhörer zum Zuschauer zu machen"(so Nikolaus von Myra) und eine quasi synästhetische, ganzheitliche Erfahrung zu suggerieren. Sie steht damit im Spannungsfeld zwischen Betrachtung und Ästhetik.

(Veröffentlicht am 8. Mai 2018)

Autorin: Christine Kulgart