Ein Motorrad aus Stein

Auch den Deckel am Zündschloss hat Krämer neu gestaltet. Fotos: J. Krämer

Alles fing an mit einem Kickstarter aus JADE GRÜN.

Die Griffe am Motorrad hat Jürgen Krämer aus HALMSTED gefertigt.

Ein Flachmann wurde umfunktioniert zum Bremsflüssigkeitsbehälter, die Grundplatte darunter besteht aus HALMSTED.

Die Schaltkulisse hat Jürgen Krämer besonders aufwändig gestaltet.

Irgendwann im letzten Sommer kam Steinmetzmeister Jürgen Krämer spontan die Idee: "Ich bastle jetzt mal einen Kickstarter aus Stein." (Für Nicht-Motorradfahrer: Der Kickstarter ist der Hebel, auf den der Fahrer mit Schwung tritt, um das Motorrad zum Laufen zu bringen.) Er benutzte dafür alte Grabeinfassungsstücke aus JADE GRÜN. Weil das so gut klappte, und seine Freunde ihn dazu ermunterten, fertigte er auch noch die Schaltkulisse aus dem Material. Hierzu hat er ein Rohstück passend ausgeklinkt und auf eine Metallunterkonstruktion geklebt. Danach wurden alle Flächen gespannt vorgearbeitet, geschliffen und poliert. "An der dünnsten Stelle ist der Stein nur ca. 5 mm dick", betont Krämer. Für die Beschriftung hat er sich etwas Besonderes einfallen lassen: "Beim Herunterschalten wird der 'Chill-Hase' angezeigt und beim Hochschalten kann man den 'Raase-Hase' sehen", schmunzelt er.

Alte Grabeinfassungsstücke werden umgestaltet 
Das Motorrad wurde ähnlich wie beim Auto auf Fußgas, Fußkupplung und Fußbremse umgebaut. Die Pedale dafür (ca. 4 x 3 cm) sind ebenfalls aus gespannt gearbeiteten Natursteinplättchen gefertigt, die ganz zu Anfang auf Metallplatten aufgeklebt wurden.
Einige Teile, wie der Schalthebel und die Trittbretter, habe er frei Hand ausgearbeitet, ohne vorher eine genaue Skizze anzufertigen, erzählt Krämer. Für alle Teile hat er alte Grabeinfassungsstücke benutzt.
Der Schalthebel, die Platte für das Zündschloss, die Pedale und die Trittbretter, die Grundplatte für den Bremsflüssigkeitsbehälter und die Lenkergriffe bestehen aus rotem Migmatit HALMSTAD. "Da an einem solchen Motorrad ein Bremsflüssigkeitsbehälter aus einfachem Plastik so rein nach gar nichts aussieht, habe ich lange überlegt, wie man das 'stilecht' oder zumindest etwas ausgefallener gestalten könnte." Am Ende fand Krämer auf dem Online-Marktplatz Ebay einen Flachmann, den er umgeschweißt und umfunktioniert habe.
 
Einige Teile wurden noch beschriftet und vergoldet. "Da ich im Odenwald zuhause bin und man hier noch Dialekt spricht, habe ich mich dazu entschieden, alle Beschriftungen im Dialekt zu verfassen."
Und so wurde aus "Steinmetz Design" ein "Schdoaameddz Dessoin" und aus "Custom Bike" wurde ein "Kassdembaik". „Der Motorradzeitschrift "Custombike" hat diese Idee gut gefallen“, erzählt Krämer weiter. Es habe vor kurzem ein Fototermin gegeben und das „Schdoaameddz Dessoin Baik“ wird in einer der nächsten Ausgaben abgedruckt werden.