Ein letzter Schlag – Traditionelle Freisprechungsfeier am Steinzentrum Wunsiedel

29 Auszubildende wurden im Rahmen der Freisprechungsfeier am Europäischen Fortbildungszentrum für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk (EFBZ) in den Gesellenstand befördert. Fotos: EFBZ

Zur Freisprechung erhalten die Lehrlinge einen Schlag mit dem Richtscheit, hier von Norbert Schick, OM der Nord-Oberfränkischen Innung Kulmbach. Rechts neben ihm steht Hermann Rudolph, LM und stellv. BM

29 Auszubildende des Steinmetzhandwerks wurden Ende Juli am Europäischen Fortbildungszentrum für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk Wunsiedel (EFBZ) feierlich und zunftgerecht nach alter Tradition verabschiedet und in den Gesellenstand befördert.

Und so läuft es ab: Zum feierlichen Auftakt trägt ein Geselle der Dombauhütte Regensburg die historische Fahne der Steinmetz-Innung Regenburg und führt in die Werkstatt. Ausbildungsmeister und die angehenden Gesellen versammeln sich dort.
Carolin Pfeuffer, Leiterin des EFBZ, fragt Lehrmeister Jürgen Richter stellvertretend für alle Meister, ob die zur Beförderung vorgesehenen Lehrlinge zur Zufriedenheit ausgebildet worden seien. Bei Bejahung erhält jeder Lehrling einen Schlag mit dem Richtscheit von Hermann Rudolph (Landesinnungsmeister und stellvertretender Bundesinnungsmeister) bzw. von Norbert Schick (Obermeister der Nord-Oberfränkischen Bildhauer- und Steinmetz-Innung Kulmbach). Dies soll die letzte Züchtigung des Meisters vor der Freilassung und damit den Abschied symbolisch darstellen.
Danach müssen die frischgebackenen Gesellen ihre ersten Schläge mit Hammer und Meißel ausführen, zwei leichte schnelle (symbolisch für den Eifer bei der Arbeit) und einen kräftigen Schlag (für die Bedächtigkeit).
Anschließend werden die Gesellenbriefe übergeben und das gemeinsame Fest kann beginnen.

(veröffentlicht am 10. September 2019)