Ein Grabfeld für Sternenkinder

Die Mädchen-Skulptur besteht aus OBERKIRCHENER SANDSTEIN. Fotos: Andreas Boldt

Das Grabfeld für die Sternenkinder wurde als Spirale angelegt.

Das Modell des Grabfelds aus der Vogelperspektive

Steinmetzmeister Andreas Boldt aus Quickborn zeichnete für die Umsetzung verantwortlich.

Eigene Orte der Trauer für Kinder, die still geboren wurden (sog. Sternenkinder), gibt es noch viel zu selten. Die Stadt Norderstedt hat jetzt auf dem Friedhof in Friedrichsgabe ein Grabfeld eingerichtet, das allein Sternenkindern vorbehalten ist. Steinmetzmeister Andreas Boldt aus Quickborn half bei der Umsetzung.

Das neue Grabfeld liegt zentral unter hohen Bäumen auf dem Friedhof Friedrichsgabe. Die Umsetzung erfolgte u.a. von Steinmetzmeister Andreas Boldt aus Quickborn. Das Feld wurde in Form einer Spirale angelegt, eingefasst von OBERKIRCHENER SANDSTEIN. Im Grabfeld verteilt liegen Sterne aus Stein, unter denen die still geborenen Kinder beerdigt werden können. Es besteht die Möglichkeit, auf den Sternen persönliche Daten und Widmungen eingravieren zu lassen. Andreas Boldt bietet an, diesen Service kostenlos für die Eltern zu übernehmen.

Im Zentrum des Felds steht eine Stele, darauf sitzt eine Mädchen-Skulptur (ebenfalls OBERKIRCHENER SANDSTEIN) mit dem Blick in den Himmel gerichtet. Die Idee zur Skulptur stammt von Norderstedts Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder. "Die Mädchen-Skulptur vermittelt mit ihrem Blick in den Himmel Hoffnung. In Kombination mit dem Spruch auf der Stele spendet das den Eltern Trost." Der Spruch stammt aus "Der kleine Prinz" von Antoine Saint-Exupéry und wurde in goldenen Lettern in die Stele eingearbeitet: "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache."
Frank Werner, Leiter des Friedhofs, ist froh, ein Grabfeld für Sternenkinder anbieten zu können. "Der Verlust eines Kindes ist eine sehr schwere emotionale Belastungssituation", sagt Werner dem Hamburger Abendblatt (Quelle: Abendblatt.de). "Da können sich die Eltern nur schwer mit dem Thema des Begräbnisses beschäftigen. Da ist es gut, dass wir diesen Ort jetzt haben und den Eltern signalisieren können, dass für alles gesorgt ist." Auch Roeder betont, dass ihr die Umsetzung des Grabfelds ein persönliches Anliegen war. "Über das Thema Totgeburten wird in unserer Gesellschaft immer noch nicht offen geredet", so Roeder. "Mit dem Grabfeld wollen wir ein deutlich sichtbares Zeichen der Wertschätzung für Sternenkinder setzen."

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(veröffentlicht am 2. Mai 2019)

Autor/in: Melissa Gößling