Deutscher Naturwerkstein-Verband e.V. (DNV): Krematorien in der Kritik

Krematorien benötigen fossile Brennstoffe und emittieren erhebliche Mengen von klimarelevanten CO2 und anderen Schadstoffen. (Foto: Pixabay/Hans)

Die Energiekrise verfolgt uns bis in den Tod: Aufgrund des hohen Verbrauchs an fossilen Brennstoffen und Strom stehen Krematorien zunehmend in der Kritik. Viele Menschen stehen dieser industrialisierten Entsorgung unserer Toten sehr kritisch gegenüber.

Für die Verbrennung eines Leichnams werden nach Angaben von Fachleuten ungefähr 200 kWh Erdgas sowie ca. 50 kWh Strom benötigt. Bei jährlich über 650.000 Verbrennungen allein in Deutschland kommt hier eine beachtliche Menge an fossiler Energie zusammen, die man bei einer traditionelle Erdbestattung einsparen könnte.

Aber nicht nur die enorme Menge an fossilen Brennstoffen, sondern auch die erhebliche Freisetzung des umweltschädigenden CO2 und den sonstigen Abgasen stellen ein Problem dar. Hinzu kommen noch der Energieverbrauch und CO2-Ausstoß bei den Fahrten zu den Krematorien. Zudem fallen beim Verbrennungsprozess Schadstoffe an, die in Luftfiltern landen und als Sondermüll entsorgt werden müssen. Auch die Totenasche enthält problematische Rückstände wie Schwermetalle, die zum Teil erst beim Verbrennungsprozess entstehen. Bei Baumbestattungen kann das problematisch sein. 

Die traditionelle Erdbestattung ist CO2-neutral und bei der Nutzung lokaler Friedhöfe fallen nur kurze Verkehrsstrecken an. Neue Entwicklungen wie beispielsweise die "Reerdigung", dabei zersetzt sich der Körper nachhaltig und schnell unter natürlichen Bedingungen, begünstigen eine Erdbestattung.

In der heutigen Situation, in der aufgrund des Ukraine-Krieges eine Limitierung der Gasverbräuche für Industrie und private Haushalte diskutiert wird, ist auch über den Energieverbrauch der Krematorien nachzudenken.

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(21.10.2022)

Autor/in: Dipl.-Ing. (FH) Reiner Krug, DNV-GF