Deutscher Naturstein-Preis 2020: Preisverleihung vor gigantischer Kulisse

Mit mehr als 500 Mitarbeitern gewinnt Franken-Schotter im Altmühltal in eigenen Steinbrüchen DIETFURTER KALKSTEIN und WACHENZELLER DOLOMIT.

Werkleiter Heinz Zierer (Mitte) führte die Besucher durch den Steinbruch und das Werksgelände der Firma Franken-Schotter in Petersbuch.

Gastreferent Prof. Arno Lederer ging mit den Zuhörern auf eine Reise in die Architekturvergangenheit.

Gruppenbild der anwesenden Preisträger 2020 (Fotos: DNV)

Naturstein-Award »DEUTSCHER NATURSTEIN-PREIS 2020«

Preisverleihung vor gigantischer Kulisse
 
Am 22. September holte der Deutsche Naturwerkstein-Verband (DNV) die offizielle Preisverleihung des »DEUTSCHEN NATURSTEIN-PREISES 2020« nach. Coronabedingt hatte die Fachmesse Stone+tec nicht als gewohnter Austragungsort für die feierliche Preisvergabe dieses Architektur-Awards dienen können. Einen würdigen Rahmen bot stattdessen der Steinbruch der DNV-Mitgliedsfirma Franken-Schotter in Petersbuch. Das Tagesprogramm stand unter dem Motto »Naturstein und Architektur«. Auf eine beeindruckende Steinbruchbesichtigung folgte eine Werksführung mit dem Werkleiter Heinz Zierer. 

Nach dem Mittagessen begrüßten DNV-Präsident Hermann Graser und DNV-Vizepräsident Karl Tratz die Wettbewerbsteilnehmer/innen, geladene Architekturbüros und Vertreter/innen der DNV-Mitgliedsbetriebe sowie der AFAG Messen und Ausstellungen GmbH, die künftig die Stone+tec ausrichten wird. Grußworte sprach auch Dr. Reinhard Brandl, Abgeordneter des Wahlkreises Ingolstadt im Deutschen Bundestag.

Als erster Vortragender nahm Prof. Arno Lederer vom Architekturbüro Lederer Ragnarsdóttir Oei und Gewinner des Deutschen Naturstein-Preises 2018 die Zuhörer mit auf eine Reise in die Architekturvergangenheit und beleuchtete anhand der dorischen, ionischen und korinthischen Steinsäulen und vielen maßgebenden Architekten die Grundlagen einer guten Architektur. Anschließend moderierte Melanie Schlegel durch die Verleihung des Deutschen Naturstein-Preises 2020.

Und die Gewinner sind …

Mit 5.000 € Preisgeld wurden Thomas Albrecht und Detlef Krug von der Projektgemeinschaft Franco Stella Architetto, Hilmer & Sattler und Albrecht, Baumanagement Berlin GmbH für die Fassadenrekonstruktion am Schloss Berlin als Sieger in der Kategorie »Massive Steinelemente und Bauen im Bestand« geehrt.

Weitere 5.000 € gingen an das Architekturbüro Prof. D.G. Baumewerd in Münster für die Fassadenneugestaltung und Generalsanierung des Kanzleigebäudes der Deutschen Botschaft in Paris in der Kategorie »Öffentliche Gebäude und Gewerbebauten«.

Auch Annette Barnett und Johannes Backhaus-Barnett vom Büro Backhaus & Barnett freie Landschaftsarchitekten aus Wiesbaden konnten sich über ein Preisgeld in Höhe von 5.000 € freuen. Diese erhielten sie für die Neugestaltung eines Anwesens auf dem Lande in Reichelsheim in der Kategorie »Landschaftsbau und Freiraumgestaltung«.

Lisa Yamaguchi und Florian Hartmann von „dreisterneplus GmbH“ (ehemals Meili, Peter Architekten) aus München bekamen den Architektur-Award »DEUTSCHER NATURSTEIN-PREIS 2020« und eine Prämie über 15.000 € für ihr Projekt Schwabinger Carré II in München in der Kategorie »Wohnhäuser« überreicht. 

Anschließend gaben die Preisträgerin Frau Yamaguchi sowie Thomas Albrecht und Detlef Krug beeindruckende Einblicke in ihre Projektarbeiten und den Herausforderungen während der Bauzeit. Gemeinsam mit dem Bauherrn habe man Naturstein sehr früh in der Entwurfsphase als bevorzugtes, langlebiges und wertiges, aber v.a. auch nachhaltiges Fassadenmaterial festgelegt. Die Architekten hätten darauf Wert gelegt, dass die sichtbare Fassadenkonstruktion aus einer hinterlüfteten Natursteinverkleidung ohne Verblechungen auskommt.

Architekt Thomas Albrecht und Detlef Krug stellten in einem gemeinsamen Vortrag die imposante Konstruktion der neuen vorgesetzten Fassade des Neubaus des Berliner Schlosses vor, die dem historischen Vorbild nachempfunden wurde. Insbesondere die Entwicklung der 43 verschiedenen Steinadler, die zunächst als Tonmodelle und anschließend als Gipsmodelle die Vorlage für die Bildhauer lieferten, sowie die tonnenschweren Wappen an den Portalen, hätten von den beteiligten Naturwerkstein-Fachbetrieben höchste Präzision verlangt. 

Ab Oktober 2021 beginnt die Einreichungszeit für den Deutschen Naturstein-Preis 2022 unter www.deutscher-natursteinpreis.de .

(7.10.2021/holl)