Denkmal versehentlich vergraben

Ein Teil des Einstein-Denkmals in Ulm wurde versehentlich vergraben. (Foto: Sebastian Hemmer)

Im Zuge eines großen Bauprojekts wurde im Ulmer Zentrum der Platz zwischen Bahnhof und Fußgängerzone aufgeschüttet und neu gestaltet. Dabei hat man einen Teil des Einstein-Denkmals vergraben, das seit 1982 wenige Meter von der Stelle entfernt steht, an der sich einst das Geburtshaus des berühmten Wissenschaftlers befand. 

Auch der Schöpfer des Monuments ist kein Unbekannter: Der Entwurf stammt von Max Bill, Architekt und erster Rektor der Ulmer Hochschule für Gestaltung (hfg). Die rund 6 m hohe Arbeit besteht aus 24 Granit-Komponenten, die für die 24 Stunden des Tages stehen. Diesen Bezug herzustellen und rüberzubringen ist jetzt schwierig, weil nur noch 22 Blöcke zu sehen sind. Der Untergrund wurde um 40 cm angehoben, zwei von ihnen befinden sich jetzt fast vollständig unter der Erde. Womöglich ist gar irreparabler Schaden an dem Denkmal entstanden. 

Warum und wie genau es zu dem Malheur kam, ist schwer nachzuvollziehen. Der Fauxpas sei "versehentlich" passiert, heißt es laut Medienberichten von offizieller Seite. Dass die 24 Granitteile Stunden symbolisieren, habe man in der Stadtverwaltung nach all den Jahren nicht mehr auf dem Schirm gehabt. Anscheinend hat sich keiner der Verantwortlichen daran gestört, den unteren Bereich des Monuments zu vergraben. Jetzt sind Lösungen gefragt. Die Überlegung, einen Bodenbereich um das Denkmal wieder abzutragen, haben die Verantwortlichen verworfen. Jetzt soll das komplette Monument angehoben werden. Wann und wie ist noch nicht bekannt.

(21.04.2023)

Autor: Sebastian Hemmer