CALANCA-Gneis für historische Steinbrücken

Flammen einer Abdeckplatte für den Viadukt Val Tisch; diese Oberflächenbearbeitung dient dazu, eine bessere Haftung des Natursteins mit der Betonoberfläche des neuen Schottertrogs zu erzielen. (Foto: Robert Stadler)

Die Rhätische Bahn (RhB) mit Sitz in Chur, der Hauptstadt des Gebirgskantons Graubünden, betreibt das größte Schmalspur-Bahnstreckennetz der Schweiz. Mit einer Gesamtlänge von 385 km verbindet es teils weltbekannte Fremdenverkehrsorte wie St. Moritz, Davos, Arosa, Scuol und Pontresina mit dem nationalen und dem europäischen Bahnnetz. 

Denkmalpflegerische Grundsätze
Die durch eine spektakuläre Gebirgswelt führenden RhB-Bahnstrecken umfassen eine Vielzahl von Kunstbauten. Dazu gehören nebst Tunneln und Schutzgalerien gegen Steinschlag und Lawinen mehrere hundert größere und kleinere Brücken und Viadukte mit einer Gesamtlänge von nicht weniger als 16,5 km. Erneuerungen und Weiterausbauten erfolgen auf der Basis von klar fest gelegten denkmalpflegischen Grundsätzen. Diese genießen bei der RhB hohe Priorität, erst recht seitdem die beiden insgesamt rund 122 km langen berühmten Albula- und Bernina-Strecken Thusis – St. Moritz – Tirano in der Liste "Weltkulturerbe der UNESCO" aufgeführt sind.

CALANCA-GNEIS
Im Steinbruch der Alfredo Polti SA in Arvigo im Calancatal (Kanton Graubünden) werden mittels Diamantseil-, Spreng- und Abbohrtechnik jährlich etwa
20.000 m³ CALANCA-GNEIS abgebaut.Das frostsichere, gut spaltbare dunkelgraue Material mit Violettstich und deutlichen Striemungen wird größtenteils im eigenen Werk verarbeitet. Hauptsächliche Produkte sind Boden- und Fassadenplatten, Mauer- und Randsteine, Treppen, Gartenbaumobiliar, Brunnen und Grabmalplatten. Etwa ein Zehntel der Produktion wird exportiert. 

Mehr dazu lesen Sie in Naturstein 7/2022, ab Seite 16.

(Veröffentlicht am 27. Juli 2022)

Autor/in: Robert Stadler