Besser informiert mit BIM

Jürgen langt klärt über die Bedeutung von BIM auf (Foto: privat).

Was bedeutet BIM eigentlich und inwieweit ist diese Planungsmethode für Steinmetze relevant? Antworten auf diese Fragen gibt Jürgen Lang. Der zertifizierte BIM-Konstrukteur begann seine Karriere als Steinmetzmeister und Sachverständiger. Heute führt er ein technisches Büro für Natursteinarbeiten in München.

BIM steht für "Building Information Modelling", also Gebäudedatenmodellierung, und ist eine modellbasierende Planungsmethode. Ausgangspunkt für BIM ist eine zentrale Datenbank, in der planungs-, ausführungs- und nutzungsrelevante Gebäudegeometrie- und Objektdaten (Materialien, Kosten, Termine etc.) eingepflegt werden. Visualisiert wird dies in einem virtuellen, dreidimensionalen Modell des Bauwerks. "Klickt man z.B. auf eine Tür, dann werden nicht nur die Maße angezeigt, sondern auch Material, Kosten, Bauzeit etc. und Informationen für die spätere Wartung", erklärt Jürgen Lang.

Zugriff nur auf den eigenen Nutzungsbereich
Jeder Projektteilnehmer kümmert sich um die Aktualisierung der Bauabschnitte oder Bauteile, für die er zuständig ist. Für andere Bereiche erhält er kein Nutzungsrecht: "So wird der Steinmetz nicht die Elektrizität umplanen und der Elektriker keine Steintreppe versetzen können", so Lang. Damit ein Baubereich nicht zeitgleich von mehreren bearbeitet werden kann, holt sich jeder Projektteilnehmer immer nur eine Kopie des Projekts vom Server auf seinen lokalen Rechner. Diese Kopie wird dann bearbeitet und anschließend mit der Originaldatei auf dem Server synchronisiert.

Sorgfältig befüllt und gepflegt ist das BIM-Modell eine gute Grundlage für die Gebäudenutzung. Viele der für die Bewirtschaftung, Pflege, Wartung und Instandhaltung relevanten Informationen sind in dem BIM-Modell enthalten. "Das ist besonders bei öffentlichen Gebäuden sinnvoll, da hier im Laufe der Jahre die Bauherrschaft oder das Personal wechseln kann", sagt Lang.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sieht vor, dass ab 2020 alle neu zu planenden Projekte im öffentlichen Bereich mit BIM ausgeführt werden sollen. Mehr dazu lesen Sie in Naturstein 9/2019, ab Seite 54.

(Veröffentlicht am 13. Januar 2020)

Autor/in: Melissa Gößling