Berühren erwünscht

"Berührstein" in Desenice, Tschechien (Fotos: Alois Öllinger)

"Berührstein" in Neukirchen bei Hl. Blut

Ein grenzüberschreitendes Skulpturenprojekt exis­tiert seit 2003 an der deutsch-tschechischen Grenze im Bayerischen Wald. Initiiert hat es der Künstler Alois Öllinger aus Bad Kötzting. Er ist Mitglied im Aktionsbündnis Künisches Gebirge. Das Projekt dehnt sich in einem Umkreis von 30 Kilometern auf fünf deutsche und sechs tschechische Gemeinden um den Grenzberg Osser aus. In jeder der Gemeinden wurde ein Stein der Gegend so angeschliffen und poliert, dass eine Art "Handschmeichler" entstand, der zur Berührung auffordert. Ausgesucht wurden Gneise und Granite durch Einheimische.

Bitte berühren!
Dahinter steckt die Idee, dass jeder, der einen dieser Steine berührt, Kontakt zu den Nachbargemeinden aufnimmt – auch über die Grenze hinweg. Mit dem Projekt, so der Wunsch des Künstlers, soll die Freundschaft mit den Nachbarn gepflegt werden. Öllinger, der mehrere Arbeiten zum Thema "Grenze" realisiert hat, darunter die Europäische Grenzaktion Regenbogen von der Ostsee zur Adria, sieht in den Berührsteinen ein Symbol für den Annäherungsbedarf der Menschen diesseits und jenseits der Grenze. Durch viele Berührungen kommen außerdem Farbe und Struktur der Steine besser zur Geltung.

Eines der Objekte befindet sich am Eingang zum Seepark Arrach. Über eine Infotafel erfahren die Besucher mehr über die Steine und das Projekt.

Informationen gibt es unter www.kuenisches-gebirge und www.alois-oellinger.de!

(Erschienen 23.03.2017)

Autorin: Susanne Storath