Berliner Innungsvorstand wiedergewählt

Vorstand der Berliner Steinmetzinnung (v.l.): Christian Gebauer, André Kagerer, Ole Meinecke, Daniel Hohlfeld, Arne Schenke, Tobias Eidner, Steven Wloch. (Fotos: Harald Lachmann)

Engelmodelle aus Ton.

In die Berliner Steinmetzinnung ist wieder Kontinuität eingekehrt. Das zeigte sich zur turnusmäßigen Neuwahl des Vorstandes am 28. April am Sitz der Innung in der Alten Jacobstraße 124, als nahezu die gesamte Führungsspitze wieder kandidierte – und auch gewählt wurde. Und das bezeugte ebenso das einzige scheidende Vorstandsmitglied Nikolaus Seubert, als er versicherte: In den insgesamt vier Wahlperioden, in denen er in diesem Gremium mitarbeitete, sei dies der "effektivste und angenehmste Vorstand" gewesen. "Es hat Spaß gemacht", so der 55-jährige, der seinen Rückzug aus persönlichen Gründen bereits zur vorherigen Wahl angekündigt hatte. 

Wiedergewählt wurden als Obermeister Arne Schenke, als sein Stellvertreter Steven Wloch, als Lehrlingswart Ole Meinecke, als Kassenwart Daniel Hohlfeld, als Beisitzer Christian Gebauer und Tobias Eidner sowie als einziger Neuling im Vorstand André Kagerer. Dem Kassenprüfungsausschuss gehören die Steinmetzmeister Andreas Knurbien, Frank Rüdiger und Olaf Ziegenhagen an. Zu ihren Stellvertretern wurde neben Nikolaus Seubert und Bodo Rüdiger auch Bastian Dähnrich- Koblenzer gewählt. Der noch junge Inhaber der Natursteinfirma EIN-STEIN gehört zu den drei Steinmetzmeistern, die in der letzten Wahlperiode der Innung neu beigetreten waren. Blumen vom Obermeister gab es darüber hinaus nachträglich für Harry Wloch zum 65. Geburtstag sowie für Ursula Cattina für ihre langjährige zuverlässige Arbeit als Leiterin der Innungsgeschäftsstelle.

Bereits zum Beginn dieser Frühjahrsversammlung hatten die Delegierten diesmal die Qual der Wahl. Denn sie mussten sich zwischen zwei Engel-Tonmodellen entscheiden, die Ole Meinecke bzw. der in seiner Firma MEINSTEIN gegenwärtig lernende Lehrling Dennis Wienholz erarbeitet hatten. Den Zuschlag bekam dann die Arbeit von Wienholz, da sein Engel gestalterisch weniger abstrakt wirkte wie der seines Chefs. Denn den nunmehr in Stein umgesetzten Engel soll ein kleiner Berliner Junge erhalten, der im November 2015 parallel zum Patronatsfest der Innung in der Berliner Versöhnungskirche getauft worden war. Meistergattin Annett Kagerer hatte daraufhin die Idee geboren, ihm zur Erinnerung eine Engelsfigur zu schenken, die ihn und seine Angehörigen stets an die Steinmetzen der Stadt erinnern soll.

Im Tätigkeitsbericht des Vorstandes würdigte Christian Gebauer die positiven Gemeinschaftseffekte, die für die Berliner Innung durch einen zuverlässig gepflegten Innungskalender entstanden seien. Er enthält beispielsweise alle Geburtstage der Mitglieder sowie Höhepunkte aus den einzelnen Betrieben wie Jubiläen und Tage der offenen Werkstatt. Zudem informiere er über Teilnahmen beim Tag des Friedhofs, der 2016 gleich auf vier Friedhöfen stattfindet. Danach stellte Gebauer die neue Internetseite der Berliner Innung vor. Sie ist ähnlich aufgebaut wie die des BIV und einiger weiterer Landesinnungen (Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern) und sei durch den damit ermöglichten Paketpreis sehr kostengünstig realisiert worden.

Arne Schenke ermunterte zudem alle Kollegen, sich am 9./10. Juli im Berliner Poststadion beim öffentlichkeitswirksamen Fest "Handwerk und Sport" mit eigenen Ständen und Präsentationen zu beteiligen. Die Veranstaltung, die gewerkübergreifend vom Verein "Wenn Handwerk – dann Innung" organisiert wird, wäre eine hervorragende Werbung für mehr Berufsnachwuchs im Steinmetzmetier. Außerdem teilte er noch einmal offiziell mit, dass die Berliner Innung dem Tarifverbund Ost (er umfasste zuvor die fünf ostdeutschen Landesverbände bzw. -innungen) beigetreten ist. Damit gelte jetzt auch in ganz Berlin ein Gesellenstundenlohn von 13,25 €, der im Januar 2017 um 2,7 % auf 13,60 € steigen werde.

Wie sehr sich die Berliner Steinmetzen auch in die Diskussion um das neue Kirchengesetz der evangelisch-lutherischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz einbringen, berichtete André Kagerer. In einer mehrseitigen Zuarbeit hatte die Innung einige Anregungen, Vorschläge und Kritiken speziell zur künftigen Arbeit der Friedhöfe eingereicht.

(2.5.2016)

Autor/in: Harald Lachmann