Baustelle Denkmal

Nicht nur bekannte Denkmale wie die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin sind Gegenstand von »Baustelle Denkmal«. Bei der interaktiven Wanderausstellung dreht sich alles um den Denkmalschutz. (Foto: Sabine Meißner)

»Liebe oder Last?! Baustelle Denkmal« ist der Titel einer Wanderausstellung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die noch bis zum 30. November 2022 im Naturerbe Zentrum auf der Insel Rügen zu sehen ist und danach nach Köln weiterwandert. Zu sehen war sie bereits u.a. in München, Hamburg und Berlin. 

In sechs interaktiven Stationen wird Denkmalschutz von allen Seiten beleuchtet. Sämtliche Stationen bestehen aus Baugerüsten, die bestimmte Gebäudetypen symbolisieren. Auf Holzbohlen, Gerüstbannern und Texttafeln mit Baustein-Charakter werden zahlreiche interaktive und mediale Exponate präsentiert, darunter Bauten aus Naturstein wie die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin. 

Die einzelnen Stationen beschränken sich jedoch nicht auf besondere Bauten und Denkmale. Vielmehr geht es darum, das »Warum« und »Wozu« des Denkmalschutzes zu erklären und erlebbar zu machen. Besuchende werden zum Nachdenken angeregt und mit Fragen wie »Monument oder Patient?« und »Kunstwerk oder Machwerk?« um ihre Meinung gebeten. Man erfährt, was Denkmale bedroht, welche Monumente für immer verloren sind und welche dem Abriss entgingen. Auch Fragen nach den handwerklichen und restauratorischen Meisterleistungen ziehen sich durch alle Ausstellungsstationen. Der Blick durch ein digitales Fernrohr in der letzten Station zeigt, wie unsere Städte und Gemeinden ohne Denkmale aussehen würden. Am Ende überrascht die Aussage, dass es in Deutschland nur noch vier Prozent historische Bausubstanz gibt. 

(19.06.2022)

Autor/in: Sabine Meißner