Ausstellung würdigt Harry Kramer

Bis 24. April kann im Museum für Sepulkralkultur in Kassel eine Ausstellung besucht werden, die dem vor 20 Jahren verstorbenen Schauspieler, Tänzer, Puppenspieler, Künstler und Professor für Bildhauerei der Kunsthochschule Kassel Harry Kramer gewidmet ist.

Aufmerksamkeit erzielte Kramer u.a. mit in den 1950er und 1960er Jahren entwickelten kinetischen Drahtplastiken. 1964 stellte er auf der documenta 3 in der Abteilung „Licht und Bewegung“ aus. Seine mit dem Kameramann Wolfgang Ramsbott produzierten fünf kurzen Experimentalfilme wurden mit Preisen geehrt, so etwa der Film "Die Stadt" (1961), der mit dem US-amerikanischen "Award of Distinction" ausgezeichnet wurde. Die vier weiteren Filme erhielten den Bundesfilmpreis und den "Grand Prix de Leone" in Venedig. Harry Kramer war mit seinem mechanischen Theater (1952), den sogenannten automobilen Skulpturen und den experimentellen Filmen ein international beachteter Künstler. 1970 folgte er einem Ruf zum Professor an die Kasseler Hochschule für Bildende Künste (der heutigen Kunsthochschule). Seine eigene Kunstproduktion stellte er zurück, um in der Folge gemeinsam mit seinen Studierenden unter dem Namen Atelier Kramer Kunst zu machen und auszustellen. Entstanden sind in den 1970er und 1980er Jahren Gemeinschaftsarbeiten, -aktionen und Performances. Sein letztes großes Kunstprojekt war die 1992 angelegte Künstler-Nekropole am Blauen See im Habichtswald Kassel. Hier wollte er Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit bieten, authentische Werke zu schaffen. Bisher hat man dort neun Grabmale realisiert. Harry Kramer wurde nach seinem Tod in der Künstler-Nekropole anonym beigesetzt.

Die aktuelle Ausstellung in Kassel wurde von Helga Kramer und Anton Kramer, dem documenta Archiv der Stadt Kassel und dem Museum für Sepulkralkultur realisiert.

www.sepulkralmuseum.de

(6.3.2017)