Artothek: Mobile Skulpturen in Bühl

Mitwirkende des Kunstprojekts „Artothek – Mobile Skulpturen“ in Bühl (v.l.): Rolf Rohrbacher-Laskowski, Christian Gospos, Gabriele Müller-Nagler, Henning Schwarz, Ralf Klause, Petra Schofer und Manfred Emmenegger-Kanzler. Es fehlt Jörn Kausch.

Auf eckigen Basalt-Beinen steht die Figur „Rowdy“ mit einem kantigen Klotz als Körper auf einem steinernen Fahrzeug mit Rollen, geschaffen von Henning Schwarz. (Fotos: Manfred Fieting)

Zu ihrer ca. 3 m hohen Skulptur „Open Sky“ aus Sandstein und Marmor ließ sich Gabriele Müller-Nagler durch den Blick zum Himmel inspirieren, mit seinen zahlreichen, sich kreuzenden Flugzeugspuren in Vor-Corona-Zeiten.

Scheinbar schwerelos schwebt eine 1,75 Meter große Feder an der Giebelwand des Gründerzentrums BITS. Geschaffen wurde sie von Rolf Rohrbacher-Laskowski aus weißem Marmor.

Im Rahmen des Kunstprojekts „Artothek – Mobile Skulpturen“ sind in Bühl bei Baden-Baden sechs Skulpturen regionaler Künstler im öffentlichen Raum zu sehen. Ziel der Artothek ist, der bildenden Kunst mehr Präsenz und Bedeutung einzuräumen und einen Beitrag zum kulturellen Mehrwert in der Region zu leisten. Die Idee für das außergewöhnliche Kunstprojekt hatte der Alternative Kunstverein Bühl. Finanziert wurde es durch das Regionalentwicklungsprogramm „Leader“, von der Stadt Bühl und Sponsoren.

Fünf Skulpturen befinden sich in der Innenstadt, das sechste im Industriegebiet an der Fassade des Bühler Gründerzentrums BITS. Auf dem Europaplatz begegnet man „Rowdy“ einer massigen Gestalt, geschaffen von Henning Schwarz. Auf eckigen Basalt-Beinen steht die Figur mit einem kantigen Klotz als Körper auf einem steinernen Fahrzeug mit Rollen. Am Nordtorkreisel steht die rund drei Meter hohe Steinskulptur von Gabriele Müller-Nagler. Ein Dutzend weiße Marmorbohrkerne stecken in einem rötlichen Sandsteinblock, der auf einer Sandsteinsäule ruht. Zu ihrer Skulptur „Open Sky“ ließ sich die Künstlerin durch den Blick zum Himmel inspirieren, mit seinen zahlreichen, sich kreuzenden Flugzeugspuren in Vor-Corona-Zeiten. Scheinbar schwerelos schwebt eine 1,75 Meter große Feder an der Giebelwand des Gründerzentrums BITS. Geschaffen wurde sie von Rolf Rohrbacher-Laskowski aus weißem Marmor. Aus Stahlplatten besteht das „Kartenhaus – Die sieben Todsünden“ von Manfred Emmenegger-Kanzler zwischen Rathaus und Kirche. Die darauf abgebildeten QR-Codes können mit dem Smartphone gelesen werden. Im Stadtgarten zeigt eine „Vase“ aus Alu-Dibond-Platten von Jörn Kausch den Zwiespalt zwischen Anpassung und Suche der Menschen nach Individualität. Ebenfalls im Stadtgarten stehen auf einem rostfarbenen Sockel zwei abstrakte Figuren aus Eichenholz von Christian Gospos. Die Skulptur trägt den Titel „Beziehung“ und erinnert an das Bedürfnis nach Gemeinsamkeit.

Fünf Jahre lang werden die mobilen Skulpturen an wechselnden Plätzen der Stadt ausgestellt und die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich lenken. Weitere Kunstwerke von Mitgliedern des Alternativen Kunstvereins sind noch bis zum 22. Januar 2021 im Ausstellungssaal des Autohauses Nagler & Steuer in Bühl zu bewundern. 

(23.11.2020)
 

Autor/in: Manfred Fieting