Am Ende eine letzte Züchtigung

Zwei Frauen und 25 Männer aus Franken und der Oberpfalz erhielten bei der traditionellen Freisprechungsfeier am Steinzentrum Wunsiedel ihre Gesellenbriefe. (Fotos: EFBZ)

Johannes Seiler hielt die Dankesrede der Absolventen.

Durch den Schulterschlag mit dem Richtscheit wurden am 27. Juli in Wunsiedel bei der traditionellen Freisprechungsfeier im Europäischen Fortbildungszentrum für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk 25 Männer und zwei Frauen in den Gesellenstand befördert.

Der Leiter des Fortbildungszentrums, Erwin Hornauer, führte durch die musikalisch von Jagdhornbläsern umrahmte Zeremonie. Extra angereist waren Steinmetze aus der Staatlichen Dombauhütte Regensburg mit historischer Steinmetzfahne. Von ihr angeführt und gefolgt von der Zunftlade mit den Werkzeugen der Steinmetze, zogen die neuen Gesellen in die vollbesetzte Werkstatt des Fortbildungszentrums ein. Vor Innungsobermeister Norbert Schlick und Landeslehrlingswart Klaus Heinl kniend, erlebten die Absolventen der Gesellenprüfung mit dem Schulterschlag als „letzte Züchtigung" das Ende ihrer Ausbildung. Nach dem Anlegen der Steinmetzschürze durften sie mit Schlägel und Spitzeisen ihre ersten Schläge als Gesellen auf einem aufgebänkten Steinblock ausführen. Ulrich Schmitt von der Handwerkskammer für Oberfranken überreichte ihnen die Bescheinigung über die bestandene Prüfung.

Die Abschlusszeugnisse gab es aus den Händen von Jürgen Wunderlich von der Berufsschule Selb. Die besten Ergebnisse erzielten mit einem Notendurchschnitt von 1,0 Elia Stahl aus Moosbach und Rudolf Struck aus Bamberg. Im Namen der Auszubildenden bedankte sich Johannes Seiler bei Lehrmeistern und Lehrern.

(9.8.2018)