6 Bestattungsarten in "Game of Thrones"

Aufgebahrter Lannister-Leichnam (Fotos: Screenshots)

Auch jenen, die „Game of Thrones“ nicht aktiv schauen, ist bekannt dass in der Serie sehr viele Todesfälle auftreten. Dementsprechend häufig sind auch Begräbnisse und die dazugehörigen Rituale zu sehen, die häufig auf historischen Fakten beruhen. Naturstein zeigt Ihnen sechs Bestattungsarten mit den dazugehörigen Traditionen und dem historischen Hintergrund. 

 

 

 

 

1. Stark-Krypta

Statue von Lyanna Stark in der Krypta von Winterfell

Bereits in den ersten Folgen der ersten Staffel wird die Krypta unter Winterfell im Norden von Westeros Schauplatz wichtiger Verhandlungen. Was in der Serie nur kurz besprochen wird, kann in den Büchern von George R.R. Martin detailliert nachgelesen werden: Das unterirdische System hat mehrere Stockwerke und ist größer als die Burg selbst, obwohl einige dieser Etagen nicht mehr nutzbar sind. Alle Mitglieder von Haus Stark finden hier ihre letzte Ruhe – allerdings erhalten mit wenigen Ausnahmen nur die Könige des Nordens und die Lord von Winterfell eine Statue. Zentrale Figur der Szenen ist allerdings die Statue von Lyanna Stark, Schwester von Lord Eddard Stark. 

Schon in der Antike zierten Statuen die Grabstätten Verstorbener, während im 14. Jahrhundert Liegefiguren der Toten und Klagestatuen immer mehr an Beliebtheit gewannen.


2. Lannister-Begräbnisse

Steine auf den Augen der Verstorbenen

Die meisten Begräbnisse, die innerhalb der Serie gezeigt werden, sind die der herrschenden Familie Lannister. Deren Tote werden nach den Traditionen des Glaubens der Sieben bestattet. Der Leichnam wird in der Septa – einer Kirchen - in formaler Kleidung aufgebahrt, mit gefalteten Händen. Auf die Augen des Toten werden zwei Steine gelegt, mit aufgemalten Augen. Diese sollen den Gläubigen die Angst vor dem Tod nehmen, da dies nicht das Ende ist. Werden die einen Augen geschlossen, öffnen sich die anderen im nächsten Leben. Weitere Rituale ähneln denen, die auch in unseren Breitengraden bekannt sind. So werden die Leichname der Adligen einbalsamiert und je nach Präferenz bestattet und kremiert. 

Das Ritual der Steine erinnert an hellenistische Bräuche, den Toten Goldmünzen für den Fährmann auf die Augen zu legen, während Bestattungen im Sinne des Glaubens der Sieben in großen Teilen unseren bekannten Riten ähneln.


3. Flussbestattung der Tullys

Leichnam auf dem Boot, bevor es in Brand gesetzt wird.

Innerhalb des Glaubens der Sieben gibt es auch Abweichungen der Bestattungsriten. Zwar werden die Leichname auch aufgebahrt und mit den Steinen auf den Augen versehen, allerdings werden die Toten zusammen mit Stroh, Holz und Öl auf ein Boot gelegt, welches dann den Fluss herunterfährt. Ein flammender Pfeil wird hinterhergeschossen, um das Boot in Brand zu setzen. 

Diese Tradition erinnert an die klassischen Wikingerbestattungen, welche gleichzeitig eine Feuer- und Seebestattung darstellen.


4. Feuerbestattungen

Aemon Targaryens Leichnam wird verbrannt.

Kremation ist eine häufige Bestattungsart in Westeros, und diverse Familien und Völker praktizieren diese mit geringen Abweichungen – und unabhängig vom Glauben. Brüder der Nachtwache verbrennen die Verstorbenen auf einem Scheiterhaufen, und die Targaryens – die mit Drachen in Verbindung gebracht werden – kremieren die Leichname ebenfalls. Die Asche wird – wie auch die Lannister-Leichen – unter der Septa bestattet. 

Bestattung nach Dothraki-Brauch


Auch die Pferdeherren der Dothraki bevorzugen die Feuerbestattung. Sie folgen dem Glauben, dass die Sterne am Himmel das Heer des Großen Hengstes - ihrer Hauptgottheit - sind und dass die Asche des Verstorbenen durch Verbrennung zum Himmel aufsteigen und sich dem Heer anschließen kann. Einen Leichnam nicht zu verbrennen resultiert in großer Schande.


5. Seebestattung der Anhänger des Ertrunkenen Gotts

Der Holzsarg wird ins Meer geschoben.

Einzelheiten der Bestattungsriten der Bewohner der Eiseninseln sind leider nicht bekannt, allerdings ist eines dieser Begräbnisse in der Serien zu sehen. Der Leichnam wird in einem Sarg aus Ästen in das Meer getragen, bis die Wellen den Sarg wegtragen.

George R.R. Martin bestätigte, dass die sogenannten „Eisenmänner“ auf dem Konzept der Wikinger beruhen. Allerdings scheint es keine Parallelen in den Bestattungsritualen zu geben. 

 

6. Halle der Gesichter

Die Gesichter erinnern an Totenmasken.


Im sogenannten "Haus von Schwarz und Weiß" wird der Gott des Todes, oder auch der vielgesichtige Gott verehrt. Im Heiligtum befindet sich ein Brunnen mit Gift, welches jenen, die ihr Leben dem Gott opfern wollen, verabreicht wird. Interessant ist allerdings die "Halle der Gesichter" unter dem Tempel, in welcher in kleinen Vitrinen die Gesichter der Verstorbenen jenen, die dem Gott des Todes dienen, zur  Verfügung stehen. Mithilfe der Gesichter können verschiedene Identitäten angenommen werden.


Die Gesichter der Toten erinnern in erster Linie an Totenmasken, deren Anfertigung bereits seit dem Altertum bekannt ist. Dabei werden Wachs- oder Gipsabdrücke vom Gesicht des Toten genommen, um dessen Aussehen besser in Erinnerung zu behalten. Häufig werden Totenmasken auch zu Lebzeiten des Verstorbenen angefertigt.

(Veröffentlicht am 18. April 2019)

Autorin: Christine Kulgart