100 Jahre Groß-Berlin aus Ziegel und Stein

Die zerstörte Schinkelsche Bauakademie aus roten Backsteinen soll nach der Musterfassade (links) wieder aufgebaut werden. Foto: Wikipedia.org/Jörg Zägel

Markante Gebäude aus Ziegel und Stein: Links die Fassade des Roten Rathauses, rechts das alte Stadthaus aus KIRCHHEIMER MUSCHELKALK. Foto: Sabine Meißner

Vor 100 Jahren vereinigte sich Berlin mit dem Umland zu Groß-Berlin mit fast vier Millionen Einwohnern. Damals wie heute prägen sowohl Ziegel als auch Natursteine das Stadtbild der Metropole. Bekanntestes Beispiel ist das Rote Rathaus mit seiner leuchtendroten Fassade aus Hermsdorfer Ziegel.

Ein umlaufendes Relief mit bildhauerisch bearbeiteten Tonplatten lässt die Berliner Geschichte lebendig werden. Das Rote Rathaus hat einen Sockel aus SCHLESISCHEM GRANIT. Auch im Inneren wurde Naturstein verbaut. Das Bauen mit Backsteinen war zur Zeit der Entstehung von Groß-Berlin nichts Neues.

Im weiteren Umkreis des Rathauses existieren zahlreiche Backsteinbauten wie das Märkische Museum. Die durch einen Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zerstörte Schinkelsche Bauakademie aus roten Ziegeln soll laut Bundestagsbeschluss von 2016 als Forum für nachhaltiges Bauen wieder aufgebaut werden.

Natursteine sind an vielen historischen wie modernen Gebäuden Berlins zu finden, wie z.B. WARTHAUER SANDSTEIN an der Fassade der Britischen Botschaft, im Reichstagsgebäude, im Berliner Dom, in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, im Gebäude der Universität der Künste sowie im Schloss Sanssouci und im Neuen Palais bei Potsdam. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Roten Rathaus befindet sich das Alte Stadthaus aus KIRCHHEIMER MUSCHELKALK.  

(Quelle: Norbert F.W. Meier. "Berlin Geologie. Über und unter dem Pflaster der Stadt", Berlin Story Verlag, 2014, ISBN 9783957230027)

(veröffentlicht am 9. März 2020)
 

Autor/in: Sabine Meißner