Normen und rechtliche Aspekte Thema auf Herbstseminar

Verleihung der Goldenen Ehrennadel an Dipl.-Ing. Erich Lanicca. Im Bild (v.l.): Walter Hagemann, Stellv. Seminarleiter, Akademieleiterin Dr. Ursula Baumeister, Erich Lanicca und Seminarleiter Dr. Jörg Sieksmeier

In der Akademie des Handwerks auf Schloss Raesfeld fand am 30. und 31. September sowie am 27./28. November das diesjährige Herbstseminar für Fliesen-, Estrich- und Natursteinleger statt. Akademieleiterin Dr. Ursula Baumeister eröffnete die Veranstaltung mit der traditionellen Vergabe von Ehrennadeln der Einrichtung. Die Goldene Ehrennadel für 20 Jahre Weiterbildung auf Schloss Raesfeld überreichte sie Dipl. Ing. Erich Lanicca. Zwei weitere langjährige Seminarbesucher erhielten Auszeichnungen in Silber. Anschließend gedachten die Anwesenden Peter Stemmermann, Seminarleiter, euroFEN-Gründungsmitglied, Fliesen- und Estrichlegermeister und öffentlich bestellter Sachverständiger, der Anfang Oktober verstorben ist. Er sei ein vorbildlicher Kollege gewesen, der allen, die ihn um seinen fachlichen Rat baten, mit seinem großen branchenübergreifenden Fachwissen hilfreich zur Seite stand, sagte Karl-Heinz Kranz in einem Rückblick.

Neue Normen
Über neue Normen und Normänderungen bei Naturwerkstein auf europäischer und nationaler Ebene berichtete Achim Mehmcke, Sachverständiger und BIV-Vorstandsmitglied. Er verglich alte und neue Bestimmungen und informierte übergeplante Änderungen in der DIN 18332.

Rechtsanwalt Horst Fabisch stellte Bestimmungen in der VOB/B vor, die im Widerspruch zu BGB- und AGB-Vorschriften stehen. Einige Bestimmungen in der VOB/B seien vom Bundesgerichtshof und von Oberlandesgerichten für rechtswidrig erklärt worden. Trotz aller Mängel sei die VOB/B als eine AGB zu betrachten. Wenn sie in einem (Werk-)Vertrag gelten solle, müsse sie extra vereinbart werden. Für den Handwerker könnten sich vielfältige Nachteile oder Fallen ergeben, weshalb ein Vertrag sehr genau geprüft werden müsse. Und wenn es zu einer berechtigten Reklamation komme, so Fabisch, gebe es hinsichtlichMängelbeseitigungskosten keine Obergrenze.

Wie wichtig die gründliche Prüfung eines Angebots ist, zeigte ein Fallbeispiel über die Verlegung eines Natursteinbodens, vorgetragen von Dr. Jörg Sieksmeier von Ardex und kommentiert von Richter Dr. Wolfgang Gossmann.

Weitere Vorträge befassten sich mit Trockenbauunterkonstruktionen, Rüttelbödenund EPS-Dämmungen unter Estrichen. Sandra Schmidt stellte die neue Homepage des euroFEN vor und gab Tipps zur rationellen Einbindung in die Firmenwerbung der Mitgliedsunternehmen.

Die regen Diskussionen während der Vorträge wurden bei beiden Seminarterminen am Abend in der Zunftstube des Schlosses weitergeführt und gingen nach dem Abendessen in intensiven Erfahrungsaustausch über.

Die nächsten Seminartermine: 26./27. Februar und 29./30. April. Anmeldung: www.euro-fen.de

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(18.01.2016)

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