Verkaufsprozess für Lechner gestartet
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Am 26. November 2021 war vom Amtsgericht Ansbach ein vorläufiges Insolvenzverfahren über das Vermögen der Lechner Holding AG und der D. Lechner GmbH (Lechner) angeordnet worden. Der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Hubert Ampferl hat Ende 2021 gemeinsam mit der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) den Verkaufsprozess für den international führenden Hersteller von maßgefertigten Küchenarbeitsplatten und -rückwänden Lechner gestartet.
Als führender Arbeitsplatten- und Rückwandkonfektionär im europäischen Premiumsegment beschäftigt das Traditionsunternehmen Lechner rund 600 Mitarbeiter am Standort Rothenburg ob der Tauber. Lechner erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von ca. 78 Mio. €. Aufgrund der guten Auftragslage hatte man für das Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz in Höhe von ca. 85 Mio. € erwartet. Allerdings haben sprunghaft angestiegene Material- und Logistikpreise im Jahresverlauf die Liquidität des Unternehmens belastetet. Zudem kam es zu Lieferverzögerungen bei Vorlieferanten, sodass im vierten Quartal 2021 Aufträge nicht wie geplant abgearbeitet werden konnten. Daneben führte das starke Wachstum von Lechner zusammen mit der damit einhergehenden Komplexität zu Profitabilitätsverlusten.
Chance zur Sanierung
Diese Situation eröffnet dem Unternehmen nun Chancen zur konsequenten Umsetzung des eingeleiteten Sanierungswegs. Dafür wurde ein umfassender Maßnahmenkatalog definiert, um Lechner in die Profitabilität zurückzuführen.
Umgehend nach seiner Bestellung hat Dr. Hubert Ampferl für Lechner einen strukturierten internationalen Investorenprozess eingeleitet. Zum Verkauf stehen der operative Geschäftsbetrieb in Rothenburg o.d.T. einschließlich der nicht von der Insolvenz betroffenen Tochtergesellschaften in Schweden und Ungarn sowie die Betriebsimmobilie am Standort in Rothenburg o.d.T.
Die Ausgangslage des Unternehmens ist gut. Die Auftragsbücher sind voll und ein erstes Feedback der Kunden und Partner zeigt, dass diese zu Lechner stehen. Lechner genießt als Marktführer im Premiumsegment für Arbeitsplatten eine hohe Reputation am Markt.
Für den Verkaufsprozess wurden die Distressed M&A-Experten der international agierenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC engagiert. Das M&A-Team wird von Timo Klees (Partner) und Julia Jaumann (Manager) geleitet. Der Verkaufsprozess soll bis Ende Februar 2022 abgeschlossen sein.
(20.01.2022/Holl)