Test bestanden

Das Flächenheiz- und Kühlsystem Energy von Proline (Foto: Firma)

Wissenschaftler der Hochschule Augsburg haben das Flächenheiz- und Kühlsystem Proline Energy getestet. Auf ihm verlegte Natursteine verformten sich weniger als Gesteine auf mineralischem Heizestrich.

Bodenbeläge aus Natursteinen wie Estremoz, Bianco Perlino oder Travertin sind schön anzusehen, aber auch empfindlich, wenn sie im Verbund mit Fußbodenheizungen eingesetzt werden. Z.B. kann es bei der Verlegung auf gängigen Nasssystemen (Heizrohre liegen im Estrich) vorkommen, dass Risse entstehen. Wie ihre Produkte im Vergleich zu mineralischen Heizestrichen abschneiden, hat die Proline Systems GmbH wissenschaftlich untersuchen lassen. Das Unternehmen aus Boppard bietet unter der Bezeichnung Energy zwei wasserführende Flächenheiz- und Kühlsysteme an: Energy BasicLine (aus expandiertem Polystyrol) und Energy NatureLine (aus Holzweichfasern) mit aufkaschierten Wärmeleitplatten aus Aluminium. Beide Systeme lassen sich als Rohrträgerelemente in Trockenbauweise ohne Estrich verlegen. Die Einbauhöhe ist laut Proline gering (ab 32 mm), ebenso sind es die Vorlauftemperaturen (ca. 30 °C). Außerdem sei die Verlegung einfach und schnell möglich.

Verformungsverhalten getestet
Im Sommer 2016 führten Wissenschaftler der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen der Hochschule Augsburg mit Unterstützung des Naturstein-Experten Detlev Hill eine Versuchsreihe mit dem Titel "Verformung von Natursteinplatten auf Bodenheizsystemen mit geringer Aufbauhöhe" durch. Sie untersuchten anhand von sechs Anordnungen das jeweilige Verformungsverhalten der Natursteinvarianten Estremoz, Bianco Perlino und Travertin in Abhängigkeit zum eingesetzten Heizsystem. Bei Belastungsproben wurden ein herkömmliches Heizsystem eines Estrichaufbaus sowie die Proline Energy Fußbodenheizung in zwei Aufbauvarianten verglichen: einmal in Verbindung mit der Entkopplungsplatte Energy Pes und alternativ mit Nivelliermasse als Lastverteilschicht. Auf allen Aufbauten verlegte man die o. g. Natursteine. Um Schwachstellen der Platten und Fugen zu ermitteln, verzichtete man bei den Versuchen auf Kreuzfugen und verlegte die Platten im Format 80 x 20 cm im Halbverband und im Römischen Verband. In verschiedenen Aufheizphasen (45/60/65/70 °C Vorlauftemperatur) simulierten die Wissenschaftler praxistypische Gegebenheiten.

Ergebnisse
Beim Versuchsaufbau mit dem klassischen Nasssystem (Estrich) verformten sich die Natursteinplatten deutlich mehr als bei Proline Energy. Ferner zeigten sich ca. fünf Tage nach dem Abkühlen Risse auf der Oberfläche des Bianco Perlino. Das Verformungsverhalten des Estrichs führte bei den sensiblen Natursteinen sogar zu Schäden, die bei der Ausführung mit Proline Energy BasicLine und Energy Pes ausblieben. Der Maximalwert der Ausdehnungen war beim Heizestrich rund dreimal so hoch. "Hierdurch wird nachvollziehbar, dass das System aus Rohrträgerelementen von Proline Energy BasicLine eine bessere Entkopplungsfähigkeit aufweist und gegenüber Verformungsschäden im Vergleich zum Heizestrich schützt", informiert Proline. Die Versuchsreihe habe gezeigt, dass sich mechanisch empfindliche Natursteine und Verlegearten auch ohne Kreuzfugen schadenfrei auf Proline Energy BasicLine mit der Entkopplungsplatte Energy Pes realisieren lassen.

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(13.2.2017)

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