Sargpflicht in Bayern aufgehoben
- Erstellt von Christine Kulgart
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Seit dem 1. April 2021 sind sarglose Bestattungen in Bayern möglich. Alternativ zum Sarg wird stattdessen ein Leichentuch verwendet. Dadurch wird unter anderem muslimischen Verstorbenen die Beisetzung auf bayerischen Friedhöfen ermöglicht. Häufig fanden muslimischen Bestattungen aufgrund der Sargpflicht im Ausland statt und benötigten Überführungen des Leichnams.
München: Probebestattung mit Dummys
Auf dem Münchner Westfriedhof übte man die sarglose Art der Bestattung bereits zweimal mit Dummys. Diese Übungen sind notwendig, um grundlegende Fragen wie das Herablassen des Leichnams im Tuch, den Arbeitsschutz und im Fall von muslimischen Toten die Ausrichtung gen Mekka zu klären. In Zukunft sollen auch Bestattungsunternehmen und Vertreter der Religionsgemeinschaften in die Prozesse eingebunden werden.
Muslimische Bestattung: Warum ohne Sarg?
Muslimische Bestattungen vereinen eine Vielzahl von Ritualen, die innerhalb von ein bis zwei Tagen bis zur Beisetzung ablaufen. Viele Friedhöfe und Bestattungsunternehmen bieten bereits Räume für die rituellen Waschungen der Verstorbenen an. Durch die Lockerung der Sargpflicht ist nun auch die Beisetzung im Leichentuch möglich. Muslime verzichten auf den Sarg, damit der Körper des Verstorbenen möglichst schnell in die Erde zurückkehrt.
(Veröffentlicht am 30. April 2021)