Joachim Sukrow verstorben

Joachim Sukrow (Foto: privat)
Verleihung der Großen Goldenen Ehrennadel an Herrn Joachim Sukrow (re.) durch den damaligen Bundesinnungsmeister Martin Schwieren. (Foto: Bärbel Holländer)

Das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk nimmt Abschied von Joachim Sukrow, der am 17. März im Alter von 85 Jahren gestorben ist. „Joachim Sukrow war ein unermüdlicher Kämpfer für die Interessen der Steinmetze und Steinbildhauer. Er hat wichtige Impulse gesetzt, von denen unsere Branche bis heute profitiert. Seine Lebensleistung ist beeindruckend“, so der amtierende Bundesinnungsmeister Gustav Treulieb.

Joachim Sukrow war von 1967 bis 2002 Hauptgeschäftsführer des Bundesinnungsverbands des Deutschen Steinmetz-, Stein- und Holzbildhauerhandwerks (BIV, heute Bundesverband Deutscher Steinmetze) sowie seit 1970 Gründungsmitglied der Zusatzversorgungskasse (ZVK) und des Berufsbildungswerks (bbw). 1977 trug er zu Initiierung der Deutschen Naturwerksteintage in Nürnberg bei und engagierte sich über Jahre im Fachbeirat der später in „Stone+tec“ umbenannten Messe.
In Anerkennung seiner Verdienste um das Steinmetz- und Bildhauerhandwerk überreichte ihm der BIV 2002 die Große Goldene Ehrennadel des Verbands. Auf der Urkunde steht: 
„Herr Sukrow erhält diese Auszeichnung für 35 Jahre Engagement als Hauptgeschäftsführer des Bundesinnungsverbandes des Deutschen Steinmetz-, Stein- und Holzbildhauerhandwerks. Außerdem gehörte er seit 1971 als geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Zusatzversorgungskasse an und war 1976 Gründungsmitglied des Berufsbildungswerks. Seine umfangreichen Kenntnisse sind auch in vielen Gremien gefragt, unter anderem als Redaktionsbeirat bei der Fachzeitschrift ‚Naturstein‘, als Fachbeirat bei der Messe Nürnberg und als Verbandsrat im Zweckverband Europäisches Fortbildungszentrum für das Steinmetz- und Bildhauerhandwerk Wunsiedel. Insbesondere ist er immer Ansprechpartner für unsere Mitgliedsbetriebe und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Herr Sukrow hat sich um unser Handwerk durch seinen langjährigen aufopferungsvollen Einsatz außerordentlich verdient gemacht.“

Denkmalschutz war Joachim Sukrow ein großes Anliegen. So engagierte er sich im Ausschuss des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz „Umweltschäden an Baudenkmälern“. Mit Prof. Dr. Gottfried Kiesow vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen verwirklichte er 1997 das im Ebner Verlag erschienene Handbuch „Naturwerkstein und Umweltschutz in der Denkmalpflege“. Gemeinsam mit Prof. Kiesow, auch Vorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, sowie dem damaligen Ebner Verlag-Geschäftsführer Frank Sellien initiierte er außerdem den Peter Parler-Preis. Im Rahmen der Preisverleihung 2009 wurde er für seine Verdienste um das Steinmetzhandwerk im Bereich Denkmalpflege in Europa selbst mit dem „Persönlichkeitspreis“ in Form einer vom Ebner Verlag gestifteten Skulptur geehrt. 

Joachim Sukrow war Träger des Bundesverdienstkreuzes, das er 1990 in Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste erhielt. Er engagierte sich über Jahrzehnte auf verschiedenen Vorstandsebenen der CDU-Mittelstandsvereinigung und war von 1979 bis 1986 ehrenamtlicher Richter beim 7. Senat des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs. Von 1981 bis 2001 war er Mitglied und seit 1983 bis 1998 Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion des Ortsbeirats 7 von Frankfurt am Main. Denkmalschutz lag ihm auch in seiner politischen Arbeit besonders am Herzen. 

Um Joachim Sukrow trauern seine Tochter Nikola Schöneich, sein Schwiegersohn Dr. Bernd Schöneich, ihre beiden Söhne Maximilian und Sebastian sowie alle Angehörige und zahlreiche Freunde. Das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk sowie auch unsere Redaktion werden ihrem langjährigen Begleiter ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Beerdigung findet am 29. März um 11 Uhr auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden statt.

(24.03.2021)

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