Der passt perfekte Azubi

Raus aus der verstaubten Ecke, rein ins Leben: Was die Steinberufe brauchen, ist öffentliche Wahrnehmung. Hier ein Layout-Beispiel für ein regionales Plakat in Kooperation mit Städten bzw. Gemeinden. (Foto: freepik.com)
Raus aus der verstaubten Ecke, rein ins Leben: Was die Steinberufe brauchen, ist öffentliche Wahrnehmung. Hier ein Layout-Beispiel für ein regionales Plakat in Kooperation mit Städten bzw. Gemeinden. (Foto: freepik.com)

Jahr für Jahr stehen die ausbildenden Betriebe der Steinberufe vor der gleichen kniffligen Herausforderung: wie Auszubildende finden, die wirklich zu einem passen – zum Unternehmen, zum Berufsbild und zu den Zielen für die Zukunft? Wer sich nicht auf sein Glück und Zufallstreffer verlassen will, dem bieten sich einige Möglichkeiten, dem "Perfect Match" auf die Spur zu kommen. Schließlich gilt es, Enttäuschungen auf beiden Seiten zu vermeiden. Bei einem Abbruch der Ausbildung verlieren nämlich alle – wertvolle Zeit und Geld. Der eine oder die andere wird jetzt vielleicht denken: "Was heißt das, 'passender Azubi'? Ich bin froh, wenn ich überhaupt eine(n) finde, der bereit ist, unser Handwerk zu erlernen". Nicht wenige haben angesichts dieser schwierigen Aufgabe kapituliert und sich dem Ausbilderdasein gänzlich entzogen – gerade kleinere Betriebe, die nicht auf eine Recruiting-Unterstützung durch Mitarbeiter oder eine Organisation zählen können.

Was also tun, um im Zeitalter der zunehmenden Akademisierung und beruflichen Orientierungslosigkeit vieler junger Menschen fündig zu werden? In Naturstein 3/2022 gibt das Berufsbildungswerk (bbw) ein paar Tipps und Vorschläge, die im Einklang mit der Nachwuchskampagne stehen, die das bbw gerade auf den Weg bringt. Bitte berücksichtigen Sie dabei: Da jeder Betrieb andere Voraussetzungen mitbringt und die Ausbildungsunternehmen keine homogene Masse sind, sollten Sie die Ideen als ersten Impuls verstehen und entsprechend Ihrer individuellen Möglichkeiten ausgestalten. 

Hier ein paar Kurztipps:

  • Holen Sie die Jugend da ab, wo sie sich tummelt
    Das ist vor allem das Internet. Eine moderne kompakte Website, auf der das Thema Ausbildung auf den ersten Blick gut sichtbar eine zentrale Rolle spielt, ist die Grundvoraussetzung für den Recruiting-Erfolg. Was den zeitgemäßen Look angeht, ist die Jugend heute verwöhnt. Wer altbacken wirkt, fällt sofort durchs Raster.
  •  Vernetzen Sie Ihre Website
    Was nützt der schönste Internet-Auftritt, wenn ihn keiner findet? Ein Social Media-Auftritt mit entsprechenden Links zur eigenen Website ist heute Pflicht. Aber bitte nicht auf Facebook, das kennen die Kids nur noch aus Geschichtsbüchern. Instagram, Tiktok und Snapchat sind die Kanäle der Wahl. Bilder – je bewegter, umso populärer – geben Ihrem Betrieb ein Gesicht.
  • Begeistern Sie, aber authentisch
    Illusionen führen nicht zum Ziel. Wer ein falsches Bild von den Steinberufen vermittelt, springt zu kurz – Azubis sind selbst schnell auf dem Sprung/Absprung. Um spätere Irritationen zu vermeiden, ist Klartext wichtig: Steinmetzen/Steinbildhauen ist kein Streichelzoo. Im Handwerk muss man anpacken, machen, mitmachen.
  • Machen Sie sich bemerkbar
    Aufmerksamkeit gewinnt. Genau aus diesem Grund ist die Nachwuchskampagne des bbw anders. Sie will bewusst nicht schön und kunstvoll sein, sondern polarisieren und provozieren. "Stein macht stolz" muss Gesprächsthema werden, anecken, gewitzt in den Allerwertesten treten und damit Neugier wecken.

Alle Tipps finden Sie in Naturstein 3/2022 ab Seite 18.

(Veröffentlicht am 28. März 2022)

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