Versammlung der Innung Oberhessen

Immer weniger Auszubildende und die Veränderung auf den Friedhöfen waren Thema bei der Versammlung der Bildhauer- und Steinmetzinnung Oberhessen in Steinbach. Gerade das Feld der Ausbildung hat einen schweren Stand. In den 29 Mitgliedsbetrieben der Innung Oberhessen wird aktuell nur ein junger Mann zum Steinmetz ausgebildet. Das schlechte Image, der vergleichsweise niedrige Verdienst in der Ausbildung und eine teilweise nicht zufriedenstellende Lehre sind laut Innungsobermeister Karl-Heinz Damm, der auch Landesinnungsmeister Hessen ist, Gründe für den anhaltenden Rückgang der Lehrlingszahlen. Allerdings fand seine Feststellung, immer mehr Betriebe würden nicht ausbilden wollen, keinen Zuspruch.

Friedwald und Co. zum Nachteil der Steinmetze
Die Veränderungen auf den Friedhöfen sowie Satzungsanpassungen an neue Bestattungsformen würden dazu führen, dass man sich von traditionellen Steingrabmalen abwendet, so Karl-Heinz Damm in seinem Bericht. Dies sei zum Nachteil des Steinmetzhandwerks. Gastreferent Prof. Dr. Gerd Merke sieht das ähnlich. Die Zunahmen von Friedwäldern und Ähnlichem und die Tendenz der Kommunen, die Verantwortung für Friedhöfe abzugeben, trage zur schlechten Entwicklung des Steinmetzhandwerks bei. Merke erklärt, dass die Interesse an Friedwäldern in Deutschland so hoch sei, weil die Friedhofsgebühren zu teuer seien. Deshalb empfiehlt er einen Blick in die Schweiz, da dort der Grabplatz auf einem Friedhof kostenlos ist.
Mehr zu der Versammlung lesen Sie hier.

(Veröffentlicht am 10.04.2018)